Neuer Name und neue Ehre

10.2.2007, 00:00 Uhr

«Ich möchte Sie dafür gewinnen, ob wir nicht einen neuen Titel für Fürth wählen», so Goppel. «Ich würde gerne auf die Schilder von Fürth ,Wissenschaftsstadt‘ schreiben lassen.» Den Beschluss könne das bayerische Kabinett bereits in seiner nächsten Sitzung fällen. Für die Ankündigung erhielt der CSU-Minister Applaus nicht nur von Seiten seiner Parteifreunde.

«Wirklich überrascht» über das in Aussicht gestellte Geschenk der Staatsregierung zum 1000-Jahr-Jubiläum äußerte sich gegenüber den FN Oberbürgermeister Thomas Jung. Es sei eine «außerordentliche Auszeichnung», würden alle, die nach Fürth fahren, künftig mit dem Schild «Wissenschaftsstadt Fürth» begrüßt.

Die Idee sei allemal zu rechtfertigen durch die Ansiedlung universitärer Einrichtungen wie das Technikum in der Uferstadt auf dem ehemaligen Grundig-Areal in der Kurgartenstraße. Das Zentralinstitut für Neue Materialien und Prozesstechnik zog hier Ende 2005 als Nachbar des Röntgenzentrums ein und beherbergt die größte Diamantbeschichtungsmaschine sowie das größte deutsche Rasterelektronenmikroskop.

Bislang hat die öffentliche Hand in das Technikum - Oberbegriff für alle Forschungsaktivitäten auf dem Areal - rund 30 Millionen Euro investiert. Zu den Kunden der Neuen Materialien Fürth GmbH zählen Unternehmen wie Diehl in Röthenbach, Honsel in Nürnberg und die bayerische Autoindustrie. Mit BMW wurden bislang zehn Projekte realisiert.

Als «Solarstadt», «Denkmalstadt» oder «Stadt im Grünen» hat sich Fürth stets selbst tituliert. «Wissenschaftsstadt» wäre hingegen der erste freistaatlich vergebene Ehrentitel. Jung, nicht ohne Ironie: «Das Kabinett fasst ja oft weise Beschlüsse.»