Fahrradhändler als Autor

Neues Buch: Mordserie rund um die Cadolzburg

19.12.2019, 21:00 Uhr

Die Radsportszene gäbe doch sicher genügend Stoff für einen Krimi her. Aber da sind Sie als Radballer wohl in der falschen Disziplin unterwegs, oder Herr Mlady?

Kurt Mlady: Das Buch war eine Art Auftragsarbeit. Ich habe früher meine Bücher immer hier in Stein im Laden von Lydia Hossnofsky gekauft. Sie wusste, dass ich schreibe. Ich habe meine Manuskripte provisorisch drucken lassen und sie ihr immer wieder zum Lesen gegeben.Gemeinsam mit Artur Schmidt führt sie jetzt den Buchladen Calibri am Cadolzburger Marktplatz. Und da hat sie mir vorgeschlagen: ,Schreib doch mal was über die Cadolzburg‘. Sie war es auch,die sich um den Verlag gekümmert hat.

Herausgekommen ist ein Regionalkrimi, der Markt dafür boomt. Ist das auch Ihr bevorzugter Lesestoff?

Kurt Mlady: Nein. Ich bin weder der typische Autor solcher Romane noch ihr Leser. Ich stehe mehr auf Fantasy und Science Fiction. Deshalb war mein erster Roman auch ein dreiteiliger Science-Fiction-Roman mit über 1500 Seiten. Außerdem habe ich unter anderem einen Endzeitroman verfasst, der in der Zukunft auf einer fast entvölkerten Erde spielt. Nürnberg mit seinen Sagen, Mythen und historischen Schauplätzen ist Gegenstand eines weiteren Buches, bei dem es um eine abenteuerliche Schatzsuche geht.

Sie betreiben in Stein Ihr Radgeschäft und sind sportlich mit dem Radballteam mit Ihrem Sohn und Ihrem Neffen bei Bundesligaspieltagen, Weltmeisterschaften und sonstigen internationalen Turnieren unterwegs. Wann haben Sie eigentlich Zeit zu schreiben?

Kurt Mlady: Das fragen mich viele. Aber es gibt immer wieder Sonntage, da ist dafür Zeit. Im Winter ist auch im Laden nicht so viel los. Und dann bin ich froh, wenn ich meine Fantasie am Computer ausleben kann. Ich bin ein unruhiger Geist.

Wie sind Sie Ihren Krimi angegangen?

Kurt Mlady: Die Handlung spielt ja zwei Jahre vor der Eröffnung des Museums auf der Cadolzburg. Da war noch alles Baustelle. Ich habe etwa im Internet und auch vor Ort recherchiert und eine Führung gemacht, die es damals bereits gab. Bei meinen Büchern habe ich in der Regel eine Idee, aber kein Konzept. Das heißt, ich weiß am Anfang nie, wo ich am Ende rauskomme.

Worum geht es?

Kurt Mlady: Um eine Mordserie in und um die Cadolzburg. Klären müssen sie Bernd Peter und seine Kollegin Monika Fröhlich von der Fürther Kriminalpolizei.

Das Buch ist im Oktober erschienen, wie verkauft es sich?

Kurt Mlady: Bisher sind etwa 350 Stück verkauft worden. Die Auflage beträgt 1500 Exemplare.

Und jetzt kommt wieder ein Krimi?

Kurt Mlady: Ja, dabei geht es um einen Radlerkiller in Roßtal.

Cadolzburg, Roßtal – und was ist mit Stein, hat Ihre Heimatstadt nicht genug literarisches Potenzial?

Kurt Mlady: Cadolzburg und Roßtal bieten, was ihre Geschichte und historische Bedeutung angeht, schon sehr viel. Stein, warum nicht? Aber da muss ich natürlich aufpassen. Bei den Charakteren im Cadolzburg-Krimi fragen sich die Leute schon immer: Wer könnte das sein? Wo hat er das her? In Stein kenne ich viele Menschen und viele kennen mich. Nicht, dass ich mir da ins eigene Knie schieße.

"Tod im Ochsenschlot", der Cadolzburg-Krimi von Kurt Mlady, Fahner Verlag, 12,80 Euro, ISBN 978-3-942251-45-7.

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