Neues von Metz: Der Elektroroller für die erste Meile

6.3.2018, 19:00 Uhr
Neues von Metz: Der Elektroroller für die erste Meile

© Foto: Leberzammer

"Wenn nicht Metz, wer dann?" Für Lauri Jouhki, den Geschäftsführer von Metz Mecatech, ist das eine rhetorische Frage. Schließlich könne die Firma auf eine 80-jährige Erfahrung zurückblicken und wisse, wann eine Idee, ein Trend reif sei. Der moover soll sich neben den Blitzgeräten zu einem zweiten wirtschaftlichen Standbein entwickeln – und nebenbei die Mobilität in den Städten "revolutionieren".

Das Besondere am moover, der ab dem 15. März für knapp unter 2000 Euro im Fahrradfach- sowie im Online-Handel erhältlich ist: Laut Metz Mecatech ist er der einzige seiner Art, der sowohl auf Straße, Radweg und Gehsteig benutzt werden darf. Für Fußwege und für Fußgängerzonen lässt sich die Geschwindigkeit auf sechs Stundenkilometer begrenzen, ansonsten schafft der moover 20 Stundenkilometer – oder so viel, wie die eigene Muskelkraft hergibt. Denn prinzipiell lässt er sich auch ohne Elektromotor anschieben. Zum Fahren sind weder Führerschein noch Versicherung oder Kennzeichen nötig. Der Akku wird über eine normale Steckdose geladen.

Zielgruppe Pendler

Bei einer Reichweite von bis zu 20 Kilometern ist der Metz-Roller wohl kein Ersatz fürs Fahrrad, eher ein Vehikel für die "erste oder letzte Meile", also für den Weg zu Bus und Bahn oder vom Parkplatz zum Zielort. Da er zusammengeklappt leicht in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Kofferraum mitzunehmen sei, erhofft sich das Unternehmen von der Zielgruppe der Pendler das größte Interesse.

"Wir wollen saubere Städte und stressfreie Mobilität", erklärt Lauri Jouhki. Der moover verbinde beides und wird außerdem mit dem Label "Made in Germany" beworben. "Das gewährleistet die Qualität, die die Kunden von der Marke Metz erwarten", erläutert Marketing-Leiter Michael Sperber.

Die Entwicklung einer gänzlich neuen Produktlinie sei für den Mittelständler ein großer Kraftakt gewesen. Viele Bestandteile, wie etwa der Motor, Software oder Displays seien Eigenentwicklungen. Zulieferer ist unter anderem die Stechert-Gruppe aus Wilhermsdorf, von der der Rahmen des moover kommt.

Derzeit wird bei Metz Mecatech, wo 2015 die Fürther Daum-Gruppe als Investor eingestiegen ist, noch immer Kurzarbeit gefahren. Alleine mit dem Blitzgerätegeschäft sei auf Dauer aber kein wirtschaftlicher Erfolg zu erzielen – aufgrund des Smartphone-Booms sind die Absätze bei konventionellen Kameras und dem dazugehörigen Blitzzubehör rückläufig.

Mit der nun startenden Produktion des moover erhofft sich die Geschäftsleitung eine baldige Rückkehr zu normalen Arbeitszeiten für alle der derzeit 165 Mitarbeiter im Zirndorfer Werk. Für das laufende Jahr peilt Lauri Jouhki den Verkauf von 10.000 moover an – in Deutschland, aber auch darüber hinaus.

Neben den besagten Pendlern sieht er auch Absatzchancen auf dem Markt der Wohnmobilisten, für den Werksverkehr großflächiger Industriebetriebe oder für Einrichtungen wie Flughäfen.

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