OB verteidigt die Freiwilligen Feuerwehren

1.7.2019, 16:00 Uhr
Bei großen Unglücken - wie hier beim Brand im Jahr 2018 auf dem Gelände der Firma Veolia am Hafen - unterstützen die Freiwilligen Wehren die Berufsfeuerwehr.

© Thomas Scherer Bei großen Unglücken - wie hier beim Brand im Jahr 2018 auf dem Gelände der Firma Veolia am Hafen - unterstützen die Freiwilligen Wehren die Berufsfeuerwehr.

Weniger einsatzfähig als in der Vergangenheit? Nachdem sich mehrere Kommandanten irritiert über ein Schriftstück aus dem städtischen Amt für Brand- und Katastrophenschutz gezeigt hatten, stärkt ihnen jetzt Rathauschef Thomas Jung den Rücken.

In einer Pressemitteilung attestiert er den Freiwilligen Feuerwehren eine "überragende Bedeutung für die Sicherheit und den gemeinschaftlichen Zusammenhalt". Der OB betont: "Bei den verschiedensten Einsätzen erlebe ich hochmotivierte und leistungsfähige Freiwillige Feuerwehren im gesamten Stadtgebiet – sei es bei Sturmkatastrophen, bei Bombenentschärfungen oder Brandfällen." Und Jung hält ausdrücklich fest: "In meiner bislang 17-jährigen Amtszeit konnte ich keinerlei Verschlechterung der Leistungsfähigkeit wahrnehmen. Im Gegenteil – nicht nur die Ausrüstung und die Feuerwehrhäuser, auch die Mannschaften haben sich in den vergangenen Jahren ausgesprochen gut weiterentwickelt."

Jung widerspricht damit den Zeilen, die jüngst im "Personalkonzept Berufsfeuerwehr 2025" zu lesen waren, das dem Stadtrat vorgelegt wurde. Ein Absatz aus dem Vorwort des 16-seitigen Dokuments hatte für Verstimmung bei den Freiwilligen gesorgt. Dort hieß es, die Einsatzfähigkeit der Freiwilligen Wehren habe in den vergangenen zehn Jahren abgenommen; die Zahl der aktiven Mitglieder sei zurückgegangen.

Zwar hatte Christian Gußner, Leiter der Berufsfeuerwehr, dazu geschrieben, dass dieser Aspekt bei der Personalplanung derzeit unberücksichtigt bleibe – die fünf zusätzlichen Stellen seien wegen der gewachsenen Einwohnerzahl Fürths nötig. Seine Bestandsaufnahme wollten die Kommandanten dennoch nicht so stehen lassen.

Dass es bei der Mitgliederzahl immer wieder Veränderungen gebe, liege auf der Hand, sagt nun der OB und zeigt sich dankbar: Das Engagement der Ehrenamtlichen gehe über den Brand- und Katastrophenschutz weit hinaus. Die Stadt könne sich stets "hundertprozentig" auf sie verlassen – "von den Vorortkirchweihzügen bis zur Michaeliskirchweih, aber auch beim Metropolmarathon oder vielen weiteren Veranstaltungen".

In der Pressemitteilung äußern Ordnungsreferent Mathias Kreitinger und Berufsfeuerwehrchef Gußner ihr Bedauern darüber, dass "der fälschliche Eindruck entstanden ist, es würde die Leistungsfähigkeit der Feuerwehren generell in Frage gestellt bzw. diese würden seitens der Berufsfeuerwehr nicht wertgeschätzt". Die Freiwilligen seien in Fürth ein "unverzichtbarer Bestandteil der täglichen Gefahrenabwehr" ihre Leistung verdiene höchsten Respekt und Anerkennung.

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