Oberasbach: Baumriesen fallen für die Dreifachhalle

10.2.2021, 06:55 Uhr
Oberasbach: Baumriesen fallen für die Dreifachhalle

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Und manchmal geht alles ganz schnell: Am Montagabend hatte Daniel Morawietz vom Bauamt der Stadt im Bauausschuss noch angekündigt, dass "in den nächsten zwei Wochen" die Rodungsarbeiten an Jahnstraße beginnen würden. Genauer: an der Böschung, entlang des Ballfangzauns des ehemaligen D-Platzes, auf dem die neue Dreifach-Halle zu stehen kommen soll.


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Doch dann rückte die Arbeiter schon am Dienstagmorgen an."Wir haben die Firma auch erst gerade entdeckt", hieß es aus dem Bauamt. Damit gerechnet hatte niemand, zumal auch Morawietz auf nochmalige FN-Nachfrage mit Verweis auf die Witterung keinen genauen Termin nennen konnte. Klar war nur: Die Fällungen müssen bis Ende des Monats mit Blick auf die Vogelbrut erledigt sein.

Der Ballfangzaun bleibt stehen

Der gesamte Bewuchs zwischen dem Geh- und Radweg und dem Zaun, der als Baustellenabsicherung stehen bleibt, wird entfernt – auch die mächtigen Pappeln, die den Grüngürtel an dieser Stelle eindrucksvoll prägen.

Warum die Baumriesen von der Motorsäge nicht verschont bleiben können, erläuterte Morawietz auf Nachfrage aus dem Gremium: Die Pappeln seien sehr alt und stellten "eine Gefährdung der Sicherheit" dar: "Sie müssen gefällt werden."

Die Allee als Wahlkampfthema

Eigentlich hätte das bereits vor einem Jahr passieren sollen, allerdings wurde das Hallenprojekt dann verschoben. Schon damals war der Unmut in der Bevölkerung ob der angekündigten Rodungen groß. Im Rathaus kam das deutlich an, nachdem der damalige Stadtbaumeister Peter Kleinlein Markierungen an den Bäumen hatte anbringen lassen. Im Zuge des Neubaus der Jahnstraße sollte nämlich auch noch die direkt an die Fahrbahn angrenzende Allee unter die Motorsäge kommen – insgesamt wären das 27 Bäume gewesen. Doch nachdem die Pläne zum Thema im Kommunalwahlkampf gerieten, wurden sie einmütig geändert.

Aus der Runde kam nun der Vorschlag, über die Maßnahme mit großen Schildern zu informieren und um Verständnis zu werben. Zwar ist es dafür jetzt zu spät, aber die Furcht vor erneut aufflammenden Bürgerzorn war wohl nicht ganz unbegründet: Als der Fotograf der Fürther Nachrichten gestern Vormittag vor Ort war, erzählten die Arbeiter, ein Mann auf einem Fahrrad habe sie beschimpft und Fotos gemacht.

Drei Bäume werden verpflanzt

Drei Bäume, die an der Ostseite zwischen der Skateranlage und dem Platz stehen, werden nach Aussage von Daniel Morawietz verpflanzt. Sie finden im Grünzug hinter dem Rathaus Richtung Jugendhaus eine neue Heimat. Dort hin, ins sogenannte "Grün für Alle", hätte auch die Eiche umgesiedelt werden sollen, die bereits jetzt in trauter Nachbarschaft zu dem Spitzahorn-Trio steht. Doch das wird nicht so kommen.

Das Bauamt hatte dazu Kontakt mit auf die Verpflanzung von Großbäumen spezialisierten Firmen aufgenommen. Das Ergebnis: Der Wurzelballen der Eiche ist so voluminös, dass er nicht mehr in Gänze entnommen werden kann. Bleiben kann der Baum aber auch nicht, die Wurzeln würden in die Baugrube reichen und dadurch ebenfalls geschädigt. Die Stabilität wäre gefährdet – ein Sicherheitsrisiko für die angrenzende Skateranlage.

"Um die Eiche ist es schade", sagte Daniel Morawietz, "aber sie würde die Baustelle nicht überstehen." Für eine Ersatz muss die Stadt im Übrigen nicht sorgen, weil es in Oberasbach keine Baumschutzverordnung gibt. Bleibt nur der Trost mit dem Grün vor der neuen Halle.

Baustelle startet im April

Die Fällarbeiten dienen auch der Vorbereitung der Baustelleneinrichtung: Kran, Container, Werkzeuge und Lagerflächen benötigen Platz. Nächste Woche werden die Angebote für die Ausschreibung der Rohbauarbeiten erwartet. Bis der Startschuss für die Baustelle fällt, dauert es aber noch. Die zweite oder dritte April-Woche sind als Termin vorgesehen – Überraschungen irgendwelcher Art einmal ausgenommen.

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