Oberasbach ließ Birgit Huber in der Stichwahl zittern

30.3.2014, 21:35 Uhr
Oberasbach ließ Birgit Huber in der Stichwahl zittern

© Thomas Scherer

Der Landrat kennt sich aus. In der Politik ist manchmal ein wenig wie im Sport. Und deshalb griff Matthias Dießl (CSU), nach einer Einschätzung des Ergebnisses seiner Parteifreundin Birgit Huber gebeten, zum Fußballer-Vokabular. Die Stichwahl habe ihre eigenen Gesetze, sagte der Landrat. Genau wie etwa auch der Pokal. Und wenn es im K.o.-Modus zur Sache geht, ist es zunächst unwichtig, ob die 50 oder die 60 vor dem Komma steht.

Mit letzterer Zahl oder wenigstens einem Wert annähernd an dieser Marke hatten aber nicht wenige CSU-Anhänger, die sich gestern Abend im Rathaus-Foyer eingefunden hatten, gerechnet. Knapp unter 60 Prozent hatte beispielsweise Jürgen Schwarz-Boeck, Sprecher der CSU-Stadtratsfraktion, getippt. Nicht unrealistisch: Denn schließlich hatte die Amtsinhaberin vor zwei Wochen die absolute Mehrheit nur um etwas über 100 Stimmen verfehlt.

Die ersten Ergebnisse, die kurz nach 18 Uhr über den Flachbildschirm im Foyer flimmerten, signalisierten denn auch einen beruhigenden Abstand: 55,58 Prozent zu 44,42 Prozent lautete das Zwischenergebnis nach fünf von 26 Wahllokalen für die CSU-Kandidatin. Doch dann wurde es knapper. Sein bestes Ergebnis verbuchte Maurer nach 14 ausgezählten Stimmbezirken, als der SPD-Kandidat auf 47,97 Prozent kam.

Bei seiner Konkurrentin machte sich da ein wenig Enttäuschung breit. Während CSU-Ortsverbandsvorsitzender Gernot Höflinger schon nach dem Blumenstrauß fahndete, ließ ihn seine Parteikollegin flüsternd wissen, dass sie angesichts dieses Ergebnisses gut auf florale Glückwünsche verzichten könne. Als kurz vor 18.30 Uhr das vorläufige Endergebnis fest stand – Huber: 53, 67 Prozent, Maurer: 46,33 Prozent – atmete die im Amt bestätigte Bürgermeisterin sichtbar tief durch, ließ sich die Blumen in die Hand drücken und machte sich auf den Weg zum Glückwunsch-Marathon. Sie sei auf der Fahrt zum Rathaus sehr nervös gewesen, gab Birgit Huber danach zu Protokoll und beteuerte, mit keinem anderen Ergebnis gerechnet zu haben: „Ich wusste, dass es knapp wird.“

4041 Stimmen hatte sie gewonnen, Marco Maurer es immerhin auf 3488 Kreuze auf den Wahlzetteln gebracht und wirkte damit durchaus zufrieden. Knapp die Hälfte der Oberasbacher Wähler hätten für ihn als „kommunalpolitischen Neuling“ gestimmt, das sei „ein guter Auftrag“, sagte er.

Von „einem klaren Auftrag für Birgit Huber in den nächsten sechs Jahren“, sprach der Landrat. „Ich freue mich.“ Gleiches galt für Werner Hetterich. Der Stadtrat hatte vor zwei Wochen den Sprung ins neue Gremium nicht mehr geschafft, er rückt aber jetzt für die Bürgermeisterin nach. Zufriedenstellend war auch die Wahlbeteiligung: Mit 53,3 Prozent lag sie nur um 1,5 Punkte niedriger als vor zwei Wochen.

In unserer interaktiven Grafik sehen sie alle Ergebnisse der Stichwahlen auf einen Blick. Zudem erhalten Sie auf der Wahl-Spezialseite alle Ergebnisse im Überblick.

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