Oberasbach setzt auf neue Kooperationen

11.1.2020, 21:00 Uhr
Oberasbach setzt auf neue Kooperationen

© Foto: Thomas Scherer

Auch in der Tanzschule Forum war das Licht gedämpft: Die rund 180 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Stadtgesellschaft bekamen, der Tradition solcher Veranstaltungen geschuldet, eine Rückschau, aber auch den Vorausblick auf das laufende Jahr serviert.

Was war eigentlich los?

Natürlich einiges: Die Festivitäten zu 25 Jahre Stadterhebung, das 1. Summer Night Open Air, das Familienspiel von Landkreis und Fürther Nachrichten – nur einige Punkte auf einer langen Liste von Dingen und Veranstaltungen, die Oberasbach 2019 erlebt hat. Dazu noch der neue Rathausplatz, der sich als Treffpunkt der Bürger und Feiermeile bewährte.

Irgendwelche Probleme?

Selbstverständlich: "Digitaler Wandel" lautet hier ein Stichwort. Dabei geht es um Informationssicherheit und Datenschutz, etwa bei Verwaltungsakten oder auch der Kommunikation mit den Bürgern – und, ganz wichtig: die entsprechende Ausrüstung der Schulen.

Manchmal freilich machen sogar winzige Lebewesen Kummer. Birgit Huber erwähnte die Zauneidechsen, die allein aufgrund ihrer Existenz im Hans-Reif-Sportzentrum die Neuanlage des Fußball-D-Platzes für Wochen verzögerten und damit eine Kettenreaktion auslösten. Weil die Arbeiten erst nach der Umsiedlung der Reptilien fortgesetzt werden konnten, kommt auch der Terminplan für den Neubau der Dreifach-Halle ins Wanken. Sie soll bekanntlich auf der Fläche des alten D-Platzes entstehen: Weil der jetzt aber länger in Betrieb bleiben muss, fällt der Startschuss für das Renommier-Objekt erst Mitte des Jahres. Überhaupt, die Baukonjunktur: Da die Firmen mit Arbeit geradezu überschüttet werden, heben sie bei öffentlichen Aufträgen nur selten die Hand. Sind sie dann doch vor Ort, reichten oft kleinste Schwierigkeiten, um sie gleich wieder zu vergraulen, klagte die Bürgermeisterin.

Und dann wäre noch der Fachkräftemangel. Den bekommt die Stadt Oberasbach derzeit bei der Suche nach einem Nachfolger für Stadtbaumeister Peter Kleinlein, der sich auf seinen in einigen Monaten beginnenden Ruhestand freut, knallhart zu spüren. Denn der Erfolg der bisherigen Bewerberrunden für die Nachfolge in der Bauamtsleitung scheint sich recht überschaubar zu gestalten. Die Bürgermeisterin hofft auf "neue Ideen", um Personal zu rekrutieren.

 

Alle gemeinsam?

Wenn die Zukunft schon schwer zu gestalten ist, sollte wenigstens aus der Vergangenheit keine Gefahr mehr droht – etwa bei einer konzertierten Flügelbewegung aus Wallensteins Lager. Aus dem Norden bzw. dem Süden waren Hubers Bürgermeisterkollegen Thomas Zwingel (Zirndorf) und Kurt Krömer (Stein) zum Neujahrsempfang gekommen. Gemeinsam ziehen die Kommunen und ihre Rathauschefs beim Erlebnis-Projekt Wallenstein an einem Strang.

Speziell die Zusammenarbeit mit dem großen Nachbarn Zirndorf vertieft Oberasbach. So betreuen die Werke der Bibertstadt die Oberasbacher Wasserversorgung (Siehe Artikel Seite 30). Die WBG Zirndorf kümmert sich künftig auch um die kommunalen Wohnungen vor Ort – ebenfalls Ausfluss einer neuen Kooperation.

Oberasbach will damit seiner Verantwortung für die Schaffung bezahlbaren Wohnraums gerecht werden. Zu verschmerzen ist da, dass beide Städte bei den Volkshochschulen getrennte Wege gehen.

Was kommt noch?

Die Stadt will 2020 weiter daran arbeiten, ihren CO2-Fußabdruck zu verkleinern. Dazu wird die energetische Sanierung der eigenen Gebäude fortgesetzt und die Straßenbeleuchtung weiter auf LED umgerüstet. Klimawäldchen werden angepflanzt, Insektenhotels und Vogel-Nistkästen aufgehängt.

Ohnehin gilt der im Oktober beschlossene Klimavorbehalt. Das bedeutet: Die Kommune prüft jede Entscheidung daraufhin, ob damit das Ziel gefördert wird, bis 2050 klimaneutrale Stadt zu werden. Daran sind auch die neuen Entscheidungsträger gebunden, die im März gewählt werden. Die Bürger sollten ihr Wahlrecht nutzen, appellierte die Bürgermeisterin. Demokratie sei ein Prozess, der alle angehe und Kompromissbereitschaft benötige. Daran sollten auch die Oberasbacher mitwirken. "Mitreden statt Motzen", gibt Birgit Huber als Devise aus.

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