Oberasbach: Spargelernte unter erschwerten Bedingungen

29.3.2020, 16:18 Uhr
Oberasbach: Spargelernte unter erschwerten Bedingungen

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Landwirt Georg Peter ist froh über jede helfende Hand. Viele der 14 jungen Leute, die sich an diesem Nachmittag als Unterstützer in der Not bewähren, kennt er persönlich, etwa von der Freiwilligen Feuerwehr, der er selbst angehört. In Krisenzeiten ist auf Freunde eben Verlass – und die werden für ihr Engagement mit zehn Euro pro Stunde entlohnt.

Dabei hatten er und sein Vater Thomas Peter bis vor kurzem damit gerechnet, dass ihre bewährten rumänischen Erntehelfer doch noch kommen dürfen. Aber zunächst scheiterte die Ausreise an den rumänischen Behörden, dann machte ihnen die Fluggesellschaft einen Strich durch die Rechnung: Sie bestand auf einer Meldebescheinigung, die die Stadt Oberasbach allerdings erst ausstellen kann, wenn die Arbeitskräfte auch vor Ort sind.

Peter setzte alles daran, die Arbeiter doch noch ins Flugzeug zu bekommen – der Ausdruck seiner per Mail versandten, persönlichen Bestätigung, dass die Arbeitskräfte bei ihm auf dem Hof wohnen werden, kam jedoch fünf Minuten zu spät; der Check-In hatte schon geschlossen. 5000 Euro hatte er da bereits in die Flugtickets investiert.

"Aber das ist das kleinste Problem, uns fehlen nun die Fachkräfte, die kennen die Abläufe und unsere Äcker." Mindestens 15 von ihnen hätte er jetzt gebraucht, um den Hof für die Spargelzeit herzurichten – und natürlich für die Ernte.

Positiv davon überrascht zeigt sich der 27-jährige Landwirt indes, dass es mit den hiesigen Freiwilligen besser läuft als erwartet, zumindest vorübergehend. Mit Sorge schaut er in die nahe Zukunft, denn nach den Osterferien beginnt die Haupterntezeit. "Die Hälfte der Helfer ist selbst berufstätig oder geht voraussichtlich wieder in die Schule oder an die Uni." Peter hat Zweifel, ob und wie wie es dann weitergehen soll.

Und natürlich ist die Arbeitsleistung der Freiwilligen zwangsläufig eine andere. In der Zeit, in der ein Schüler gerade mal vier Kilo aus dem Boden pult, häuft ein Rumäne locker das Doppelte an. Hinzu kommt, dass die Spargelernte körperlich anstrengend ist und einiges an Geschick erfordert. Nach einem halben Arbeitstag, stellt Georg Peter fest, geht den ersten die Kraft aus – und sie müssen mit Rückenschmerzen pausieren.

1 Kommentar