Oberasbach: Strommasten könnten bald Geschichte sein

30.11.2020, 05:49 Uhr
Oberasbach: Strommasten könnten bald Geschichte sein

© Foto: Hans-Joachim Winckler

90 Jahre sind eine lange Zeit. So alt ist die 110-Kilovolt-Hochspannungsleitung, die von Gebersdorf über Oberasbach nach Zirndorf führt. Die N-Ergie Netz möchte sie nun ersetzen. Doch noch ist nicht ganz klar, wann das passieren wird.

Positiv für Oberasbach: Wenn alles so läuft wie geplant, dann werden die riesigen Stahlmasten bald aus dem Stadtbild verschwinden. Derzeit überqueren die Leitungen Teile von Unterasbach und der Petershöhe. Im Bauausschuss unterrichteten nun die beiden Vertreter der N-Ergie Netz, Alexander Nothaft und Projektleiter Pal Molnar, die Stadträte über den Stand der Dinge.

Ende am "Biotop"

Von Zirndorf, vom dortigen Umspannwerk aus, kommend, soll die Hochspannungsleitung im Bereich des Regenrückhaltebeckens, des sogenannten "Biotops", zwischen Oberasbach und dem Ortsteil Rehdorf enden und von da ab bis Stein als Erdkabel verlegt werden. Dabei wird die Trasse südlich um Oberasbach herumführen und weiter am nördlichen Ortsrand von Unterweihersbuch nach Gebersdorf verlaufen. In 1,20 bis 1,80 Meter Tiefe werden die Erdleitungen vergraben. Der Arbeitsbereich, den die Firmen dabei beanspruchen, um Baumaschinen zu bewegen und Aushub zu lagern, nimmt eine Breite von zwölf Metern ein.

Die Oberfläche werde wieder hergestellt und könne auch landwirtschaftlich bearbeitet werden, antwortete Molnar auf eine entsprechende Frage von Gernot Höflinger (CSU).

Kritischer Blick des Landwirts

"Kritisch" sieht Thomas Peter (FDP) die Erdleitungen. Von Kollegen weiß der Landwirt, dass auf den Streifen, wo die Kabel laufen, der Boden schneller austrocknet, mit entsprechenden Auswirkungen auf das Wachstum der Pflanzen und die Ernte. In der Landschaft sei noch auf Jahre hinaus zu erkennen, wo die Leitungen in der Erde lägen, sagt er.

Insgesamt sind von der geplanten Trasse 28 Grundstückseigentümer betroffen, mit denen die N-Ergie Netz verhandelt. Sie müssen sich mit einer sogenannten Dienstbarkeit einverstanden erklären, die auch im Grundbuch eingetragen wird. Diese sichert dem Betreiber zu, dass er das Grundstück betreten darf, um beispielsweise Wartungs- oder Reparaturarbeiten an der Leitung vorzunehmen. Dafür werden die Besitzer entschädigt, gleiches gilt für Landwirte, wenn sie Einbußen bei der Ernte haben. Mit ein bis zwei Eigentümern seien die Verhandlungen "sehr kritisch", sagte Molnar. Bleibt eine Einigung aus, muss die N-Ergie Netz entweder umplanen oder die bestehende Freileitung erneuern.

Unterschriften fehlen

Eigentlich sollten die Planungen Ende des Jahres abgeschlossen sein. Doch nachdem noch besagte Unterschriften fehlen, zieht sich die Sache vielleicht auch bis Mitte 2021 hin. Für das Genehmigungsverfahren durch die Regierung von Mittelfranken veranschlagt die N-Ergie Netz ein Jahr. 2022 könnte es also losgehen. Zunächst würden die Erdkabel verlegt, anschließend die bestehende Leitung abgebaut.

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