Oberasbacher Friedhof bietet Platz für Fremde

9.8.2019, 16:00 Uhr
Oberasbacher Friedhof bietet Platz für Fremde

© Thomas Scherer

Ab sofort können Menschen, die nicht in Oberasbach leben, dort aber beerdigt werden wollen, auf dem Friedhof ihre letzte Ruhestätte finden. Der Kommune bringt das mehr Geld in die Kasse.

Bisher sind die Grabstätten am Gottesacker im Ortsteil Unterasbach den Bürgern der Stadt vorbehalten. Mit der überarbeiteten Friedhofs- und Bestattungssatzung wird sich das ändern. Das ist zwar nicht in erster Linie der Tatsache geschuldet, unbedingt neue Geldströme anzapfen zu müssen, sondern mehr die Reaktion auf einen Trend, der auch an der zweitgrößten Stadt im Landkreis nicht vorübergeht – weg vom Familiengrab und hin zur Feuerbestattung. Folge: Lücken in den Gräberreihen.

Gerade im Bereich der Erdgräber sei das Angebot inzwischen derart ausreichend, dass nun auch Auswärtige zum Zug kommen können. Das sagte Angela Weisel vom Standesamt den Stadträten. Sie sieht in der Offerte eine "Einnahmequelle für die Stadt, auf die wir nicht verzichten sollten".

Und auch bei den pflegeleichten und deshalb schon in der Vergangenheit immer beliebteren Urnengräbern können Auswärtige jetzt zum Zuge kommen. Aktuell lässt die Stadt auf einem Areal zwischen Aussegnungshalle und Friedwald die "Wiese am Bach" errichten. Hier entstehen rund 500 Grabstellen links und rechts eines künstlich angelegten Bachlaufs.

Allerdings: Sobald der Platz hier wieder knapp wird, haben erneut nur Oberasbacher Bürger Zugriff. 950 Euro beträgt die Gebühr für das zehnjährige Nutzungsrecht, auch das ist in der neuen Satzung festgehalten. Die jährliche Verlängerung schlägt mit 95 Euro zu Buche.

Wie Angela Weisel weiter mitteilte, haben die Arbeiten für die Urnenwiese in der zweiten Juli-Woche begonnen. Ende August bis Mitte September soll die Anlage fertig sein, bereits dann könnten die ersten Beisetzungen stattfinden. Und gleich noch ein wichtiger neuer Passus findet sich in der Satzung: Grabsteine aus ausbeuterischer Kinderarbeit sind ab sofort am Oberasbacher Friedhof verboten. Steinmetze müssen für ihre Ware jetzt einen entsprechenden Herkunftsnachweis vorlegen.

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