Oberasbacher Sporthalle ist noch nicht in Top-Form

13.5.2019, 11:00 Uhr
Oberasbacher Sporthalle ist noch nicht in Top-Form

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Der eine oder andere Stadtrat fremdelte deutlich – etwas mehr Eleganz, vielleicht sogar Filigranität, so schien es, hätte man sich schon gewünscht. Exakt sind die Dimensionen des Kubus zwar noch nicht festgelegt, aber allein die drei Spielfelder verteilen sich auf einer Fläche von 30 mal 45 Metern. Vom Asbachgrund aus gesehen, schiebt sich die über elf Meter hohe Halle in das Gelände nach Süden Richtung Bahnlinie.

Betreten wird die Sportstätte ebenerdig und barrierefrei von der Jahnstraße aus. Während Zuschauer so über den Foyerbereich gleich zu der 300 Personen fassenden Tribüne gelangen, gehen die Sportler ins Untergeschoss zu den Umkleiden. Hier sind auch Geräte- und Haustechnikräume vorgesehen sowie ein Gang, der so breit gehalten ist, dass die Athleten sich vor Spielen aufwärmen können. Auf der Besucherebene finden sich außerdem die Sanitärräume und Toiletten, eine Küche mit Ausgabe, ein Mehrzweckraum und das Büro des Hausmeisters. Das Gremium nahm das mit wohlwollendem Schweigen hin.

Das änderte sich bei der Visualisierung der Außenansicht. Die Planer sprachen beim Blick auf den Baukörper von zwei übereinander liegenden Scheiben. Dominant wirkt dabei die Dachkonstruktion, die an allen vier Seiten des Gebäudes ein bis zwei Meter übersteht. Geschuldet ist das dem Sonnenschutz im Sommer.

"Optisch nicht schön gelungen", urteilte Thomas Peter (FDP/FOB), der zudem wissen wollte, warum das Tragwerk der Dachkonstruktion in Stahl und nicht in Holz geplant wird. Die Architekten führten Kosten und Unterhalt als Argumente ins Feld. Mit Holzständern wäre die obere "Scheibe" außerdem noch massiver ausgefallen. Immerhin muss sie 30 Meter Länge überspannen.

Norbert Schikora (Bündnis90/ Grüne) empfand die Dachkonstruktion als "sehr wuchtig". Von der Ansicht fühlte er sich gar "erschreckt". Ob denn eine Begrünung der Metallfassade möglich sei? Nein, hieß es. Dem stünden der Durchblick und die Belichtung entgegen.

Angesichts einer Dachfläche von 1200 Quadratmetern hatte Lothar Schmitt (CSU) die Belastung bei starkem Schneefall im Blick. Die Tragwerkplaner hätten "das maximal Mögliche abgebildet", beruhigten die Architekten.

Bei den Außenanlagen sollen vor und neben der Halle Sitzgelegenheiten, Bäume und Gräser für eine gewisse Aufenthaltsqualität sorgen. Auf der Seite hin zur Jahnhalle und den Tennisplätzen soll sich – Stichwort barrierefrei – ein so genannter Rampenweg ziehen. Hinter dem neuen Gebäude ist ein von begrünten Erdwällen eingerahmter Spielplatz vorgesehen. Allerdings wird der Bereich nicht aufwendig gestaltet, liegt er doch auf der Fläche, die der Sporthalle bei Bedarf Erweiterungsmöglichkeiten bieten könnte. Nicht davon betroffen wäre das dahinter vorgesehene Beachvolleyballfeld.

Noch vage ist der Zeitplan: Bis September sollen die Planungen abgeschlossen sein und über den Winter dann die Ausschreibungen erfolgen. Baustart wäre demnach im Mai 2020. Bis zum Winter nächsten Jahres soll das Gebäude stehen, anschließend der Innenausbau folgen. Die Eröffnung wäre für die Jahresmitte 2021 vorgesehen.

Mehr als zehn Millionen Euro?

Zu den Ausgaben gibt es keine offiziellen Aussagen. Als die Stadträte die Halle vor eineinhalb Jahren skizzierten, war von reinen Baukosten von 5,5 bis 7,5 Millionen Euro die Rede. Hinter vorgehaltener Hand heißt es nun, dass die Summe nun doch die Zehn-Millionen-Marke knacken dürfte – damit soll das Projekt aber komplett finanziert sein. Erstaunen rief bei den Kommunalpolitikern noch eine andere bis dato unbekannte Baumaßnahme hervor, die die Verwaltung quasi nebenbei mitteilte. Um die Entwässerung von Gebäude und Gelände zu gewährleisten, müssen Speichermöglichkeiten geschaffen werden – und zwar unter der Jahnstraße. Die muss für diesen Zweck "deutlich angehoben" werden, wie Daniel Morawietz vom Bauamt sagte. Das hier gesammelte Wasser könne entweder zur Beregnung der Fußballfelder genutzt oder kontrolliert in den Asbach geleitet werden. Dies habe das Wasserwirtschaftsamt gefordert. Inzwischen ist aber auch eine andere Lösung im Gespräch: Oberhalb der vorhandenen beiden Entwässerungsteiche könnte noch ein weiteres Becken entstehen.

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