Ohne Palmöl: Wie soll das Cadolzburger "Nutella" heißen?

13.10.2017, 05:56 Uhr
Der Gonnersdorfer Brotaufstrich besteht lediglich aus Nüssen, Zucker, Kakaobutter, Kakaopulver und Vollmilchpulver. Die Macher verzichten auf das umstrittene Palmöl.

© Stiegler Der Gonnersdorfer Brotaufstrich besteht lediglich aus Nüssen, Zucker, Kakaobutter, Kakaopulver und Vollmilchpulver. Die Macher verzichten auf das umstrittene Palmöl.

Martin Stiegler hat jetzt Gewissheit. Es gibt eine Marktnische für seinen Haselnussaufstrich. Und die scheint im Moment ziemlich groß. "Ich war wie erschlagen, als ich sah, wie viele Mails und Namensvorschläge eingegangen sind", sagt der 25-jährige Landwirt. Deutlich mehr Kunden als sonst steuerten auch den Hofladen seiner Familie an, in dem man den Aufstrich probieren kann.

Ein kleiner Hype sei entstanden, nachdem die Fürther Nachrichten berichteten, dass Nutella und Co. regionale Konkurrenz bekommen und der Brotaufstrich aus dem Cadolzburger Ortsteil Gonnersdorf auf das in Verruf geratene Palmöl verzichtet. Die Facebook-Nutzer lieferten umgehend eine Namensidee nach der anderen für das bis dahin noch etikettenlose Produkt: Nounuc (für: Nougatnusscreme), Nucad-Creme (für: Nutella Cadolzburg), Nutolzburger Brotaufstrich, Haselicious, Newtella, Nu-besser, Naturella, NoPalmöla, Nusstiegler. . . Das sei absolut beeindruckend, sagt Stiegler, der sich alle Vorschläge in Ruhe anschauen will. Der Aufstrich soll unterdessen am Mittwoch unter dem schlichten Namen "Nougataufstrich" – um keine Rechte anderer Anbieter zu verletzen – im Hofladen und im Online-Shop seiner Firma Frankengenuss schon mal in den Verkauf gehen. Später könne man ihn noch ändern.

Wie wäre es mit Valentinas Geheimnis?

Auch "Valentinas Geheimnis" war unter den Vorschlägen. Er dürfte aber, vermutet Martin Stiegler, nur Einheimischen etwas sagen, die wissen, dass sein Vater Fritz mit dem Roman "Valentina" die Grundlage für den gleichnamigen Kurzfilm schuf. "Nucado" erinnert ihn an einen ähnlich klingenden Döner-Imbiss in Cadolzburg. "Nusserla" oder "Nüssla" findet er ganz schön – aber vorne liegt tatsächlich eine Idee, die seine Mutter jetzt hatte: "NussG’nuss".

Angesichts etlicher Vorbestellungen dürften die geplanten 2500 Gläser (180 Gramm werden sechs, sieben Euro kosten, 350 Gramm um die zehn Euro) schnell weg sein, weitere 2500 sollen folgen. Er wolle vorerst bei fränkischen Nüssen bleiben, sagt Stiegler, und "langsam reinwachsen" in die Sache. Sollte der Aufstrich ein Renner werden, könnte man irgendwann vielleicht Nüsse aus Südbayern hinzunehmen. Die Ernte in Franken ist begrenzt.

Der Zuspruch macht es ihm leichter, dass er knapp am Ceres Award vorbeischrammte. Mit dem Preis wurden am Mittwochabend in Berlin die besten Landwirte ausgezeichnet, er hatte es unter die drei Finalisten in der Kategorie "Junglandwirt" geschafft. Auch ohne Award sei es ein spannender Abend gewesen.

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