Pfützen in der Aula: Grundschul-Dach ist undicht

23.1.2019, 11:00 Uhr
Pfützen in der Aula: Grundschul-Dach ist undicht

© Foto: Horst Linke

Regentropfen, die nachts gegen Glasscheiben prasseln oder auf Fensterbretter trommeln – für viele Menschen ist das ein beruhigendes, angenehmes Geräusch. Ganz anders bei Elke Wilhelm. Die Rektorin der Pestalozzi-Grundschule weiß dann nämlich schon, was sie vermutlich am nächsten Tag um sieben Uhr in der Früh machen wird, sobald sie das Gebäude betreten hat: mit Schrubber und Putzlappen bewaffnet die nassen Stellen am Boden trocken wischen. Kein Wunder, dass sie gerne an den Sommer zurückdenkt – lang war er, heiß und vor allen Dingen extrem niederschlagsarm.

Pfützen in der Aula: Grundschul-Dach ist undicht

© Thomas Scherer

Das witterungsbedingte Problem ist eines von vielen – auch im Gebäude der Mittelschule gegenüber – und seit Jahren bekannt. In der Summe wiegen die Dinge millionenschwer. So hatte das Bauamt die Stadträte im Herbst vergangenen Jahres darüber informiert, dass das Schulzentrum ein Fall für eine Generalsanierung ist.

Pfützen in der Aula

Dennoch hatte Sigrun Hübner-Möbus (SPD), als Referentin gemeinsam mit ihrem Stadtratskollegen Heinz Bauer (CSU) für die Belange der Bildungseinrichtungen zuständig, das Thema im Dezember im Gremium unter dem Punkt Anfragen wieder auf die Tagesordnung gebracht. Anlass: die ersten ergiebigeren Regenfälle nach der langen Trockenperiode. Hübner-Möbus berichtete von Wasser, das durch die verglaste Aula eindringt, auf den Boden tropft und dort schließlich Pfützen bildet. Die Schulleitung könne keine Verantwortung dafür übernehmen, wenn Kinder oder Eltern dort ausrutschten. Man müsse die Rektorin unterstützen und wenigstens provisorisch etwas tun, hatte Sigrun Hübner-Möbus gefordert.

Auf Nachfrage der Fürther Nachrichten bestätigt Elke Wilhelm die Probleme im Wesentlichen. Sie spricht von einem "Wasserfilm" auf dem Boden. In der Aula standen auch schon Töpfe, um den Regen aufzufangen. In unregelmäßigen Abständen komme das vor. Zuletzt erst wieder nach den zweiwöchigen Weihnachtsferien.

Regelmäßig fällt dagegen der Sport aus, wenn der Himmel seine Schleusen öffnet. In der Turnhalle, die in der benachbarten Mittelschule untergebracht ist und gemeinsam genutzt wird, kann dann von Bewegung nicht die Rede sein. Ein Teil der Zweifachhalle ist laut Aussagen von Elke Wilhelm fast immer gesperrt. Auch im neuen Jahr stand die Rektorin wieder jeden Morgen in der Halle und überprüfte den Boden auf Wasserflecken.

Sie habe dann gewischt und die Stellen entsprechend markiert. Vor den Sportstunden mussten die jeweiligen Lehrkräfte kontrollieren. War alles trocken geblieben, durften die Kinder zum Sport, war der Untergrund wieder nass, fielen die Stunden aus. Denn Fakt ist: Kommen Personen zu Schaden, haftet die Schulleitung – kein angenehmer Gedanke.

Spätestens 2022 soll die Generalsanierung des Schulzentrums anlaufen. So hatte es der Bauausschuss im Oktober beschlossen, gleichzeitig aber darauf gedrängt, undichte Stellen im Dach einstweilen provisorisch zu reparieren. Die Auskünfte, die im Dezember auf die Anfrage von SPD-Stadträtin Hübner-Möbus folgten, gaben jedoch wenig Anlass zu Optimismus: Das lasse sich nicht so einfach lösen, sagte der geschäftsleitende Beamte Markus Träger. Für Bürgermeisterin Birgit Huber stand fest, dass "von jetzt auf gleich" keine Abhilfe geschaffen werden könne. Und weiter: "Im Moment sehe ich keine Möglichkeit, etwas zu tun."

Mit Strom oder Gas

Wenigstens bei der Turnhalle geht jetzt doch etwas voran: Bei Untersuchungen des Daches ist es zumindest gelungen, ein Leck zu orten und abzudichten. Aber: Obwohl die Folie der Dachkonstruktion nach Aussagen der Verwaltung nicht beschädigt ist, tropft nach wie vor Wasser aus dem Holzunterbau. Jetzt soll eine "Ursachenforschung intensiver Art", wie es Heiko Adam vom Bauamt in der Sitzung formulierte, mit einer Firma angegangen werden. Dabei werden zwei Varianten erwogen: So wäre es möglich, das Dach unter Strom zu setzen. Stellen, an denen die Spannung abfällt, ließen auf Schäden schließen, erläuterte Adam. Mit Gas könnte man Lecks ebenfalls orten und dabei auch gleich Problemstellen an den Wandanschlüssen erkennen.

In den Osterferien soll es so weit sein. Das freut Elke Wilhelm, hofft sie doch, dass auch die Dachprobleme in ihrem Haus in naher Zukunft angegangen werden. Bis dahin bleiben die Schrubber in der Pestalozzi-Grundschule in Griffweite. Das aktuell frostige Winterwetter dauert schließlich nicht ewig und bis zum Sommer ist es noch etwas hin.

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