Radwege: Endlich geht was in Fürth

15.8.2019, 11:00 Uhr
Radwege: Endlich geht was in Fürth

© Hans-Joachim Winckler

Dass genug Geld zur Verfügung steht, aber Bauvorhaben nicht in Angriff genommen werden können, haben Radler in Fürth bislang noch nicht so oft erlebt. Gemeinhin verhält es sich nämlich umgekehrt. Doch in letzter Zeit wurde die Geduld schon arg auf die Probe gestellt. Denn sowohl für die wichtige Talquerung zwischen dem Eigenen Heim und Stadeln als auch für die Verbreiterung des Pegnitztalradwegs gab es keine akzeptablen Angebote.

Inzwischen jedoch ist der Durchbruch geschafft. Wie Tiefbauamtschef Hans Pösl auf Nachfrage der FN erläutert, sind sämtliche Aufträge vergeben. 3,3 Millionen Euro hat die Stadt für die Talquerung bereitgestellt. Ein Projekt, das mit Bundesmitteln gefördert wird und seit Jahrzehnten auf der kommunalen Agenda steht. Auf die erste Ausschreibung erhielt die Stadt nur ein völlig überteuertes Angebot. Ein Problem, das wie zuletzt auch bei der Generalsanierung der Hirschenstraße eine erneute Ausschreibung nötig machte.

Die hatte Erfolg. "Die neue Firma arbeitet schon an der Ausführungsplanung", sagt Pösl. Ab 16. September soll die Baustelle eingerichtet werden. Aufmerksam machen will die Stadt auf den Start des Großprojekts am 20. September im Rahmen ihrer Veranstaltungen zur europäischen Mobilitätswoche vom 16. bis 22. September (mehr dazu siehe Aufstellung unten).

Der Tiefbauamtschef rechnet mit einem Jahr Bauzeit. Schließlich müssen die Widerlager der 70 Meter langen Radwegbrücke neben der alten Bahnbrücke über die Regnitz aufwändig im sandigen Talgrund verankert werden. Die Stahlkonstruktion der Brücke soll an Ort und Stelle aus Fertigteilen zusammengeschweißt und dann von zwei Autokränen eingehoben werden. Mit Rücksicht auf brütende Vögel ist der Bauplatz am Flussufer schon im Winter gerodet worden. Auf der Stadelner Seite bindet der neue Weg an die Begonienstraße an. Von der Vacher Straße aus zweigt der Radweg auf den bisherigen Bahnbetriebsweg nördlich der Gleise ab.

Keine leichte Geburt war auch der Plan zum Ausbau des für Pendler wichtigen Pegnitztalwegs. Schließlich musste dabei Naturschutzinteressen Rechnung getragen werden. 700 000 Euro stehen für das Vorhaben zur Verfügung. Die Arbeiten sollen nach Pösls Worten bereits Mitte September beginnen. Wenn alles gut läuft, können sie bis Jahresende abgeschlossen sein.

Vorab hat die Stadt schon den Radweg zwischen Käppnersteg und Ludwigbrücke neu asphaltiert und deutlich verbreitert. Auch der Fuß- und Radweg am Talblick und An den Gärten bis zum Pappelsteig bekam einen neuen Belag. Der noch marode Weg neben dem Pappelsteig muss als Baustellenzufahrt für den Ausbau des Pegnitztalwegs dienen und kann erst danach saniert werden.

Nach der Kirchweih soll ab 14. Oktober außerdem die Sanierung des Talwegs zwischen Dambacher Straße und Fuchsstraße, des Dambacher Radwegübergangs im Zuge des Weiherhofer Wegs und des Regnitztalwegs zwischen Primelweg und Ronwaldstraße in Angriff genommen werden. Bis Jahresende sei auch hier mit dem Abschluss der Arbeiten zu rechnen, meint der Tiefbauamtschef.

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