Raubüberfälle in Fürth: 35 Sekunden Angst

7.1.2020, 18:28 Uhr
Raubüberfälle in Fürth: 35 Sekunden Angst

© Hans-Joachim Winckler

Es ging alles ganz schnell: Um 1.35 Uhr betraten zwei Männer die Spielothek in der Angerstraße, sie trugen Sturmhauben. Sie habe die Hände gehoben und geschrien, erinnert sich die Mitarbeiterin, die Samstagnacht Schicht hatte. "Ich habe aber schnell gemerkt, dass mir niemand helfen wird." Denn neben ihr war nur ein weiterer Gast in der Spielhalle, den einer der Täter mit einem "messerähnlichen Gegenstand" bedrohte, wie die Polizei mitteilte.

Die Angestellte, auf die eine Pistole gerichtet wurde, leistete keinen Widerstand und gab dem Duo Bargeld aus der Kasse. Zu dem Zeitpunkt wusste sie noch nicht, dass kurz vorher das Hotel Bavaria in der Nürnberger Straße überfallen worden war.

Die Mitarbeiterin wirkte am Dienstag im Gespräch mit den FN gefasst. Bereits am Montag war sie wieder im Dienst. "Mir geht es gut. Ich mache jetzt die Frühschicht, bis der Schock verdaut ist", sagte sie. Seit vier Jahren ist sie in der Spielothek tätig, einen Überfall hat sie in dieser Zeit noch nicht erlebt.

Der Inhaber fuhr in der Tatnacht nach einem Anruf seiner Mitarbeiterin in die Angerstraße. Die Angestellte sei aufgeregt gewesen. Mit dem Aushändigen des Geldes habe sie korrekt reagiert, betonte er.

Nur 35 Sekunden habe der Überfall gedauert, erzählt der Casino-Betreiber. Das wisse er so genau, weil es eine Überwachungskamera gibt. Die Aufnahmen wertet derzeit die Fürther Kriminalpolizei aus. Dort hielt man sich derweil am Dienstag bedeckt. "Wir hoffen, dass wir das bald aufklären können und arbeiten mit Hochdruck daran", sagte Kripochefin Martina Sebald. Auch das Polizeipräsidium Mittelfranken ist nicht auskunftsfreudiger und verweist darauf, dass nähere Angaben Täterwissen seien.

Nach wie vor ist damit unklar, ob für beide Überfälle dieselben Männer verantwortlich sind. Die Polizei hatte unterschiedliche Täterbeschreibungen veröffentlicht.


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