Rhythmische Rasanz

2.2.2009, 00:00 Uhr
Rhythmische Rasanz

© Hans-Joachim Winckler

Die solistischen und Duo-Darbietungen wurden eingerahmt vom Streichquartett mit Elly Döring und Valentina Pilny (Violine), Christopher Scholz (Viola) und dem Cellisten Benjamin Kolb. Im Allegrosatz aus dem «Reiterquartett» von Joseph Haydn perlten die Triolen munter einher und bildeten ein exaktes rhythmisches Ganzes. Auch im zweiten Satz «Assez vif et bien rythmé» des Streichquartetts g-Moll von Claude Debussy war rhythmische Präzision angesagt, und das überwiegend im Pizzicato. Die vier Interpreten erwiesen sich als gut eingespieltes Ensemble, und mit dem Pianissimo-Pizzicato-Schluss klang das Konzert einmal nicht mit einem furiosen Finale aus.

Sichere Doppelgriffe

Die Cellistin Verena Meiser präsentierte sich zunächst mit dem Prelude aus der Suite für Violoncello solo Nr. 3 von Johann Sebastian Bach als stilsichere Interpretin. Mit kräftigem warmem Ton, feinen dynamischen Abstufungen und sicheren Doppelgriffen gab sie der Bachschen Solosuite ein markantes Profil.

In der Sonate e-Moll von Johannes Brahms bot sie zusammen mit der Pianistin Sabine Menz eine überzeugende Leistung. Die hier ebenbürtigen Instrumentalisten übernahmen immer wieder abwechselnd die Melodieführung mit emphatischem Spiel. Überlegen meisterten sie die technischen Schwierigkeiten dieses anspruchsvollen Werkes – eine reife Leistung.

Der Klarinettist Adrian Krämer spielte zunächst das Adagio aus der Sonate Nr. 1 von Francois Devienne, einem Zeitgenossen Mozarts, um dann mit dem Allegrosatz aus dem Klarinettenkonzert Nr. 1 von Carl Maria von Weber aufzutrumpfen. Ausdrucksvoll in der tiefen Lage und technisch versiert spielte er den virtuosen Solopart, wobei ihm Sophie Meier eine einfühlsame Begleiterin war.

Im Orchester spielt sie Fagott, im Kammerkonzert trat Julia Maertens als Pianistin auf, die mit kräftigem Anschlag die großgriffigen Fortissimopassagen in der Klaviersonate e-Moll Nr. 7 von Edvard Grieg sicher meisterte. In Frédéric Chopins Polonaise Brillante C-Dur durfte Cellistin Elisabeth Lang nach der ausdrucksvoll gespielten Einleitung im «Alla Polacca» in wunderschönen Kantilenen schwelgen, während ihr Partner Jerome Weiß den virtuosen Klavierpart technisch und musikalisch souverän beherrschte – ein Bravourstück für die beiden Instrumentalisten.

Als einziges Stück aus dem 20. Jahrhundert spielte Geigerin Birka Müller eine 1949 komponierte polnische Caprice von Grazyna Bacewicz, ein virtuoser Reißer, gespickt mit Doppelgriffen, den sie mit sattem Ton und technischer Brillanz darbot.

Als Lohn für ihre erfreulichen Darbietungen durften die jungen Künstler den herzlichen Beifall der Zuhörer im Konzertsaal der Musikschule entgegennehmen. GÜNTER GREB