Roßtal bekommt ein Haus für zwei

5.8.2018, 16:00 Uhr
Roßtal bekommt ein Haus für zwei

© Foto: Fiedler

Was sagt der Bürgermeister unüberhörbar: "Darauf kann man schon stolz sein." Johann Völkl schaut sich mit den Vereinsvorsitzenden Peter Bauer und Reinhard Meyer in diesem Moment im Rohbau um. Viel Platz verspricht das zweiteilige Gebäude, das von den Vereinen so dringend gebraucht wird.

Und die Roßtaler haben das Projekt mit Nachdruck vorangetrieben. Da mag Hartnäckigkeit durchaus nötig gewesen sein. Johann Völkl wendet sich schmunzelnd an die Chefs der Vereine: "Ihr seid ja in den vergangenen Jahren oft genug bei mir gewesen und habt euer Leid geklagt."

Der Musikzug übt als Untermieter im Rathaus, teilweise mit 35 Aktiven. Dafür war der Raum dort aber auf Dauer nicht gedacht. Das Mosthaus an der Felsenstraße ist mittlerweile in die Jahre gekommen. Letztendlich sei die Zufahrt zum Mosthaus viel zu eng und knapp bemessen, berichtet Peter Bauer.

Abhilfe konnte die Gemeinde schaffen. 2013 kaufte sie mit dem Segen des alten Gemeinderats das rund 4000 Quadratmeter große Gelände. 2015 schickte der neue Gemeinderat den Bebauungsplan ins Rennen. "Ganz unbürokratisch ist das gelaufen", ergänzt Reinhard Meyer mit Nachdruck.

Neben den Vereinsgebäuden wird noch ein Park+Ride-Parkplatz entstehen. "Ein Park+Ride 4.0", betont Johann Völkl. Denn auf den Zufahrtsstraßen soll bereits die Anzahl der freien Stellplätze angezeigt werden.

Ein schönes Sümmchen

Doch zurück zu den beiden Vereinen, die mit Zuschüssen und mit noch mehr Eigenleistung für insgesamt 560 000 Euro das neue Gebäude mit den beiden Nutzungseinheiten entstehen lassen. Weil fränkische Gärtner offenbar besonders gut wirtschaften können, hatte sich beim 500 Mitglieder starken Gartenbauverein ein schönes Sümmchen auf dem Sparbuch angesammelt, ein willkommenes Startkapital.

"Wir sind aber mit unserer Mosterei auch ein Wirtschaftsbetrieb", verrät der Vereinsvorsitzende und lässt damit anklingen, dass sich die Investition auch über Einnahmen aus dem herbstlichen Mostgeschäft finanzieren lasse. Das Roßtaler Mosthaus genießt nämlich einen sehr guten Ruf. "Bei uns bekommt jeder Saft von dem Obst, das er auch abgeliefert hat", sagt Mosthaus-Manager Werner Wiesinger, der an diesem Tag schon mal den Raum ausmisst, in dem dann Presse und Abfüllanlage stehen werden.

Während der Gartenbauverein erst 2019 die Mostsaison im neuen Domizil eröffnen wird, verbreiten die Mitglieder des Musikzugs Optimismus: "Im Herbst wollen wir einziehen", sagt Reinhard Meyer. Und dann möchte er unbedingt noch eine Sache anbringen: "Die beteiligten Firmen haben tolle Arbeit geleistet." Er stehe zu diesen Kompliment: "Sonst hätten wir es in den wenigen Monaten nicht so weit gebracht."

 

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