Roßtal: Dataform-Spatenstich nach vielen Hürden

23.6.2020, 15:00 Uhr
Roßtal: Dataform-Spatenstich nach vielen Hürden

Erleichterung in der Stuttgarter Straße in Buchschwabach: Das Unternehmen dataform dialogservices hat den ersten Spatenstich für seinen neuen Standort gesetzt. Insgesamt 15 Monate Bauzeit und 60 Millionen Euro Kosten sind für das Großprojekt veranschlagt, das den bisherigen Stammsitz in Ammerndorf sowie die beiden Dependancen in Nürnberg und Großweismannsdorf zusammenführt.

Von ersten formlosen Gesprächen im Roßtaler Rathaus 2018 bis zur Baugenehmigung war es ein steiniger Weg. Haupthindernis war das Bürgerbegehren, dessen Resultat deutlich zugunsten der Firma ausging. "War eine harte Kiste", gab Gesellschafter Mathias Mendel vom Münchner Investor PROdelocx GmbH vor dem offiziellen Teil zu. Von "schlaflosen Nächten" sprach Alt-Bürgermeister Johann Völkl in seinen Grußworten. Der Spatenstich sei in diesen Zeiten ein tolles Zeichen, so Völkl, der das Projekt von Anfang an unterstützte und der mit dataform-Geschäftsführer Walter Dinkelmeyer die Gespräche führte, um das Unternehmen im Landkreis zu halten.

Über den Verbleib im Landkreis zeigte sich auch Landrat Matthias Dießl erfreut. Dabei lobte er vor allem die gute Zusammenarbeit während des Genehmigungsverfahrens, sprach aber auch von einem "sehr starken Abwägungsprozess". Denn nicht wegzudiskutieren ist der enorme Eingriff in die Natur. Von dem mehr als 15 Hektar großen Firmenareal im Gewerbegebiet werden etwa 12,5 Hektar bebaut, der Rest fließt in Ausgleichsflächen.

Die Anstrengungen von dataform mit Blick auf die ökologischen Maßnahmen waren für Barbara Fuchs, wirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, maßgeblich, um zuzustimmen. Geplant ist etwa ein Regenrückhaltebecken mit einem 9000-Kubikmeter-Volumen zum Hochwasserschutz für die Buchschwabacher. Die beiden Hallenkomplexe werden mit Biotopen in einem großzügigen Grüngürtel umrahmt.

Dazu gibt es ein Ausgleichsmanagement für die Feldlerche mit dem Verein FürthNatur, auch wird eine Photovoltaikanlage installiert. Ob man die erste "autark wasserstoffbetriebene Firma in Bayern" werde, würde sich laut Mendel allerdings noch zeigen, Ziel sei ein CO2-neutraler Standort.

In dem Betrieb wird auch produziert

Neben den ökologischen Maßnahmen war für Fuchs zudem wichtig, dass in dem Betrieb auch produziert und nicht nur Lagerhaltung betrieben werde. Verantwortlich dafür ist eine rund 10.000 Quadratmeter große Digitaldruckerei. Die Verantwortlichen versprachen zudem, dass der Lieferverkehr nicht durch Buchschwabach führen wird.

Kurzer Einblick in die Planung: Von der Stuttgarter Straße führen zwei Zufahrten zum künftigen Komplex. Passiert wird anschließend ein Pförtnergebäude, es folgen zwischen Regenrückhaltung und Hallenkomplex die Stellplätze. Südlich liegt schließlich der Bau für den Empfang und einen Teil der Verwaltung. Herzstück sind die beiden grauen Hallenkomplexe. Sie sind in drei Segmente zu je 10.000 Quadratmeter unterteilt für Druckerei, Fulfillment (alles rund um Bestellungen) sowie Vermietung bestimmt. Noch im Juli soll es laut Mendel eine "Baustellen-Kirchweih" für die Unterstützer geben.

Keine Kommentare