Roßtal greift wieder mehr zu Plastiktüten

18.12.2018, 20:00 Uhr
Roßtal greift wieder mehr zu Plastiktüten

© Foto: Brak

Auch die neu gewählte Kindervertretung unterstützt den Umweltreferenten Michael Brak mit seinen Aktionen, die Gemeinde von Plastiktüten zu befreien. Kinderbürgermeister Leopold sowie die Kindermarkträte Sofia, Carlotta, Luisa, Jule, Kaja, Lukas, Jonathan und Hugo untersuchten den Plastiktütenverbrauch vor den Roßtaler Einkaufsmärkten Edeka, Penny und Lidl.

Mit einer Strichliste stellten sie sich vor den Märkten auf und konnten so genau feststellen, ob Kundinnen und Kunden Plastiktüte, Baumwolltasche, Korb oder ein anderes Behältnis für ihren Einkauf wählten. Unterstützt wurden sie dabei von Roßtals Jugendreferentin Martina Bär und Lehrerin Moni Lang.

Und das kam dabei heraus: Als im März 2014 zum ersten Mal gezählt wurde, griffen 8,3 Prozent der Kunden zur Plastiktüte. Im Oktober des gleichen Jahres waren es 6,6 Prozent, im März 2015 sogar nur fünf Prozent. Die bisherige Bestmarke wurde im Dezember 2016 erreicht: Nur noch 4,3 Prozent der Bürger trugen ihre Einkäufe in Tüten heim. Enttäuschend war es daher, dass heuer wieder 6,2 Prozent zur Kunststoffvariante griffen. Die Entwicklung ist dennoch mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu betrachten: Die beiden Discounter bieten nämlich inzwischen keine Plastiktüten mehr an, der Vollsortimenter dagegen schon.

Die Kinder stellten bei der Zählung fest, dass bei den Erwachsenen offensichtlich immer noch großer Informationsbedarf besteht; bei Frauen etwas mehr, bei Männern etwas weniger. Die Jungen und Mädchen sind sich nach dieser Erhebung sicher, dass es noch ein langer Weg zur plastiktütenfreien Marktgemeinde ist. Außerdem sind sie davon überzeugt, dass der Verzicht auf die Tüte nur ein Mosaikstein ist. Auch die unnötigen Umverpackungen sollten abgeschafft werden. Bananen, Äpfel oder Gurken brauchen keine Plastikfolie — sie haben schließlich Schalen.

Der Kindermarktgemeinderat appelliert deshalb an die Erwachsenen: "Verzichtet auf Plastik für unsere saubere Zukunft."

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