S-Bahn-Streit: Bundestag unterstützt die Stadt Fürth

6.7.2011, 16:51 Uhr
Ein möglicher S-Bahn-Schwenk durchs Knoblauchsland stößt dort auf wenig Gegenliebe.

© Hans-Joachim Winckler Ein möglicher S-Bahn-Schwenk durchs Knoblauchsland stößt dort auf wenig Gegenliebe.

In den Streit um den S-Bahn-Ausbau in Fürth kommt Bewegung. Der Petitionsausschuss des Bundestags forderte eine Überprüfung der bisherigen Planungen, wie das Gremium in Berlin mitteilte.

Die Deutsche Bahn sieht für den Streckenausbau der Nürnberger S-Bahn in Richtung Erlangen und Bamberg einen Schwenk durch das bekannte Gemüseanbaugebiet Knoblauchsland vor. Die Stadt Fürth dagegen will die Linie entlang der bereits bestehenden Trasse bauen lassen. Der Freistaat und die Bahn müssten ihre Pläne nun aufgeben und sich für eine sinnvolle Lösung einsetzen, forderte Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD).

Bei einem Ortstermin habe der Petitionsausschuss große Zweifel am Vorhaben der Bahn bekommen, teilten die Abgeordneten mit. Grundlage für den Schwenk ins Knoblauchsland seien Pläne für ein Gewerbegebiet mit bis zu 20 000 Arbeitsplätzen gewesen. Dies sei jedoch nie realisiert worden.

Zudem führe die Trasse durch das Knoblauchsland ausschließlich über private Grundstücke – Kosten für mögliche juristische Verfahren wie Enteignungen seien in den Plänen aber nicht berücksichtigt. Auch ökologische Bedenken machte der Ausschuss geltend. Verwirkliche die Bahn ihr Vorhaben, würde man eine intakte Landschaft zerschneiden. Auch sei der Flächenverbrauch sehr hoch.

Im vergangenen Dezember war das Nürnberger S-Bahn-Netz massiv ausgeweitet worden. S-Bahn-Züge fahren seitdem auch über Fürth, Erlangen und Forchheim nach Bamberg – allerdings noch auf der bereits bestehenden Bahnlinie.

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