S-Bahn-Verschwenk: Ausschreibung der Bahn brüskiert Fürth

10.9.2014, 06:00 Uhr
Der Streit um den Fürther "Verschwenk" hält bereits seit Jahren an.

© André De Geare Der Streit um den Fürther "Verschwenk" hält bereits seit Jahren an.

Diese bedenkliche Entwicklung hat Verkehrsplanungschef Matthias Bohlinger beim Besuch des verkehrspolitischen Sprechers der Grünen im Landtag, Markus Ganserer, an der Ausbaustrecke aufgezeigt. Außerdem machte Bohlinger auf Fehler der Bahn in der Nutzen-Kosten-Rechnung aufmerksam. Während die Stadt zu dem Ergebnis kommt, dass ein Ausbau entlang der Bestandsstrecke nach Erlangen wesentlich billiger und effektiver kommt, sieht die Bahn den auf einer längst überholten Planung beruhenden Schwenk als die wirtschaftlichere Lösung an.

Nach Bohlingers Informationen hat die Bahn bei der Berechnung des geplanten Bahnhofs Schmalau West fälschlicherweise die Boxdorfer Einwohner zur Schmalau gerechnet. Außerdem sei eine VGN-Untersuchung nicht berücksichtigt worden, wonach die Stadt-Umland-Bahn der S-Bahn bei einem Schwenk viele Fahrgäste entziehen würde. Der Nutzen-Kosten-Faktor würde dadurch unter den Schwellenwert für die Rentabilität sinken

Nachdem der S-Bahn-Ausbau vom Freistaat mitfinanziert wird, sieht Ganserer auch die Staatsregierung in der Pflicht. Verkehrsminister Joachim Herrmann solle in Abstimmung mit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt auf die Bahn einwirken, damit hier keine vollendeten Tatsachen geschaffen würden.

Im Juni-Wirtschaftsausschuss des Landtages ist die Petition des Aktionsbündnisses gegen den Verschwenk an die Staatsregierung überwiesen worden – verbunden mit der Forderung von Nachberechnungen. Allerdings sind die offenen Fragen laut Ganserer bis heute nicht beantwortet worden.

 

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