S-Bahnbau geht mit Volldampf voran

2.6.2010, 00:00 Uhr
S-Bahnbau geht mit Volldampf voran

© Draminski, Pfrogner

Die Betonbögen parallel zur bestehenden Brückenanlage an der Badstraße sind inzwischen so gut wie fertig. Die Bahn hat sich wie angekündigt an der ursprünglichen Architektur orientiert und die Brückenbögen für die beiden zusätzlichen (S-Bahn-) Gleise in ihrem Erscheinungsbild an das originale Bauwerk über die Rednitz aus den Jahren 1862/63 angepasst.

Laut Auskunft von DB-AG-Sprecher Frank Kniestedt ist an der Brücke gerade die Schalung für den siebten und letzten Bogen in Arbeit. Ende nächster Woche soll der Bogen betoniert werden: »Da verbauen wir 800 Tonnen Beton innerhalb von nur sechs Stunden«, erzählt Kniestedt.

In die »Zwickel« der Bögen werden insgesamt sechs Zwischenpfeiler eingesetzt, die später die Auflage- beziehungsweise Stützpunkte für die Schienenfahrbahn bilden sollen.

Unabhängig von der Diskussion um den nach wie vor umstrittenen und nicht endgültig entschiedenen »Verschwenk« durch das Knoblauchsland hält die Bahn bis dato an ihrer im März verkündeten Planung fest, nach der am 22. November der S-Bahn-Betrieb auf dem neuen Gleis aufgenommen werden soll.

Nachdem es in der Vergangenheit öfter Ärger mit Anwohnern der Bahnbaustellen gab, will die DB AG in Sachen S-Bahnbau für mehr Transparenz sorgen und richtet neben dem Haupteingang des Fürther Bahnhofes ein neues Informationszentrum ein. »Hier bekommt man Fakten über den Baufortschritt der gesamten Ausbaustrecke von Nürnberg bis nach Ebensfeld und auch zu der sich anschließenden Neubaustrecke zwischen Ebensfeld und Erfurt«, so Kniestedt.

Wann das neue Info-Zentrum fertig wird, kann der Bahnsprecher noch nicht genau sagen, gestern wurden Fenster- und Türrahmen des noch völlig leeren Gebäudetrakts gestrichen.

Zugang zum Bahnsteig gesperrt

Der Zugang zum Bahnsteig 1 ist inzwischen völlig gesperrt. Die ehemalige Türenfront zu den Gleisen ist innen mit einem Werbeplakat der Bahn verhängt, den Zugang von außen verwehren Bauzäune.

Von der alten Verkabelung, die vor dem Abriss des Bahnsteigs entfernt werden musste, zeugen nur noch tiefe Löcher im Boden. Sofern alles nach Plan geht, beginnen hier in naher Zukunft die Abrissarbeiten, denn der alte Bahnsteig muss dem neuen S-Bahngleis weichen, das nach Fertigstellung dicht am Empfangsgebäude vorbeiführt.

Die Bahn hat zugesichert, die historisch bedeutsamen Gusseisen-Säulen, die das durchsichtige Bahnsteigdach tragen, möglichst ohne Beschädigungen abzubauen und für museale Zwecke einzulagern. Da sich der S-Bahnbau voraussichtlich bis zum Jahr 2015 hinzieht, wird zeitgleich mit dem Abriss des Bahnsteigs ein hölzerner Behelfsbahnsteig errichtet.

Endlich benutzbar ist die Rampe, die Rollstuhlfahrern und anderen gehbehinderten Menschen den Zugang zum Empfangsgebäude vom Bahnhofsplatz aus ermöglicht - rund ein Jahr nach dem Bahnversprechen einer »zeitnahen Lösung«.