Sanierung des Fürther Hauptbahnhofs: Das plant der Investor

12.8.2019, 06:00 Uhr
Sanierung des Fürther Hauptbahnhofs: Das plant der Investor

© Foto: Johannes Alles

Nach schier endlosem Stillstand tut sich endlich etwas an einem von Fürths wichtigsten Gebäuden. Seit dem Frühjahr, die Gerüste künden davon, sanieren Arbeiter die Fassade des altehrwürdigen Hauptbahnhofs, außerdem wird das Dach neu eingedeckt.

Die Südfassade – also zu den Gleisen hin – soll bis zum Jahresende in altem Glanz erstrahlen. Die Front kommt dann bis Mitte 2020 an die Reihe. Ebenfalls im neuen Jahr soll der Innenausbau beginnen, der Bahnhof wird weitgehend entkernt. Das Mittelgebäude erhält außerdem einen Aufzug, der weitgehend für Barrierefreiheit sorgen soll.

In den oberen Etagen wollen die Investoren, die Fürther Unternehmerfamilie Streng, Büros unterbringen. Im Flügel hin zur Post soll nach dem Wunsch der Stadt die Tourist-Information einziehen, die noch auf der anderen Seite des Bahnhofplatzes beheimatet ist. Für den Ostflügel denkt Investor Philipp Streng an Lebensmitteleinzelhandel oder Gastronomie. Zwar sei noch nichts unterschriftsreif, er wolle aber in jedem Fall "ein regionales Angebot". Kein Thema sind deshalb für ihn die großen Fastfoodketten, die derzeit nicht in der Fürther Innenstadt zu finden sind und sich nach einem derart zentralen Standort wohl die Finger lecken würden.

"Kolb" zieht in das Untergeschoss ein

Der erste neue Mieter, dessen Namen Streng nennt, heißt "Brezen Kolb". Das Nürnberger Unternehmen wird im Untergeschoss, wo es zu den Gleisen und zur U-Bahn geht, den verwaisten Platz einnehmen, den die Bäckerei Greller hinterlassen hat. Der Verkaufsbereich, an der Größe ändert sich nichts, wird bis zum Jahreswechsel renoviert, damit das "wieder anständig aussieht", wie Streng sagt. Anfang des Jahres könnte "Brezen Kolb" loslegen, worüber sich gerade Bahnpendler freuen werden.

Wie bei seinen anderen Projekten in Fürth – von den Malzböden bis zu den Gaststätten Grüner Baum und Schwarzes Kreuz – will Streng auch beim Hauptbahnhof auf eine denkmalgerechte Sanierung achten. Für die Eingangshalle etwa seien Fliesen nach historischem Vorbild vorgesehen. Glasvitrinen mit entsprechendem Inhalt sollen Streng zufolge an Fürths große Eisenbahngeschichte erinnern. "Die Halle", sagt er, "wird deutlich aufgewertet." Die Abstimmung des gesamten Projekts mit der Bahn, die ihr Ticketzentrum behalten will, laufe bestens.

Nachdem das Gebäude im DB-Eigentum über Jahre vor sich hin gammelte, betrachtet die Stadtspitze das Engagement des detailverliebten Investors als Glücksfall für Fürth. Das Rathaus selbst plant, den Vorplatz zu einem Mobilitätszentrum auszubauen. Alle Angebote für den öffentlichen Nahverkehr – von Bahnen über Busse bis hin zum ausleihbaren E-Fahrrad oder auch zum Car-Sharing – könnten hier gebündelt werden.

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