Sanierung offenbart verborgene Schäden

14.12.2018, 16:00 Uhr
Sanierung offenbart verborgene Schäden

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Im März begann die Baumaßnahme, im Sommer glich der eine der beiden Toilettentrakte der Grundschule an der Frauenstraße einem Rohbau: Von einer aufwendigen Generalsanierung der WC-Räume des 1909 fertig gestellten Schulhauses war man im Baureferat auch ausgegangen – doch als der Putz von den Wänden abgetragen war, wurde die Liste der nötigen Arbeiten noch einmal länger.

Die Decken und Wände des Toilettentrakts waren in einem schlechteren Zustand als erwartet. Umfangreiche Voruntersuchungen hätten das nicht ahnen lassen, sagt Baureferentin Christine Lippert. Der nackte Bau jedoch zeigte, dass die Wände manchen Hohlraum aufwiesen, dass die Decken nicht mehr in dem Maße belastbar waren, wie sie es nach heutigen Ansprüchen sein sollten.

Umgehend habe man die Statik durch Deckenstützen gesichert und dann als bleibende Lösung Stahlträger eingebaut, wie Lippert jetzt im Bauausschuss berichtete. Dadurch verlängerte sich die Baustellenzeit – und die Kosten für die Maßnahme stiegen um 200 000 Euro auf zirka 1,55 Millionen Euro. An mehreren Stellen habe man eingreifen müssen, so Lippert auf FN-Nachfrage. Dass sich bei einer Sanierung der Arbeitsumfang vergrößert, sei aber nicht ungewöhnlich. Nach ihren Worten liegen keine Erkenntnisse vor, dass es Statik-Probleme auch andernorts im Schulhaus gibt.

Als dieses vor über 100 Jahren gebaut wurde, war es mit getrennten Flügeln konzipiert worden: dem Ostteil für Knaben, dem Westteil für Mädchen. Die entsprechenden Toilettentrakte finden sich auf den Seiten des Gebäudes. Die Sanierung im laufenden Betrieb soll im Laufe des Jahres 2019 abgeschlossen werden.

Wie berichtet, will die Stadtspitze den beklagenswerten Zustand vieler Schultoiletten beseitigen. Generalsanierungen aber seien finanziell und personell nicht überall zeitnah zu stemmen, sagte Schulreferent Markus Braun im Sommer. Die "Task Force", die das Rathaus eingerichtet hat, um die Missstände zu beseitigen, will daher mit "Sofortmaßnahmen" Verbesserungen erreichen. Das können Maler- und Fliesenlegerarbeiten sein, neue Klos, Waschbecken oder Trennwände, neue Reinigungskonzepte, eine "Raumbeduftung". . . Damit will man mancherorts die nächsten Jahre überbrücken. An der Friedrich-Ebert-Schule wurden bereits erste Maßnahmen umgesetzt.

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