Schals gegen soziale Kälte: Awo ruft zum Stricken auf

23.2.2019, 16:00 Uhr
Schals gegen soziale Kälte: Awo ruft zum Stricken auf

© Foto: Ralf Rödel

Die Idee zu der Aktion im Jubiläumsjahr hatte Heidi Übler, Vorsitzende des Awo-Ortsvereins Zirndorf-Weiherhof. Ihr Einfall kam so gut an, dass sich auch die Awo aus der Stadt Fürth anschloss. Anne Reichstein, Vorsitzende des Ortsvereins Eigenes Heim und Marianne Niclaus aus Stadeln-Mannhof sowie ihre Mitstreiterinnen greifen ebenfalls zu Knäuel und Nadeln.

Als Schirmherrin wurde die SPD-Landtagsabgeordnete Inge Aures gewonnen, die sich in einem Grußwort von der Aktion "vollkommen begeistert" zeigt. Sie hat ihr Kommen im November, wenn bekannt ist, wie lang die Schal-Strecke ist, zugesagt. "Soziale Gerechtigkeit gehört zu den Leitlinien der Awo", sagt Frank Bauer, Vorsitzender der Awo Fürth-Land, als er die Aktion in Weiherhof vorstellt. Der Wohlfahrtsverband engagiere sich gegen Alters- oder Kinderarmut, aber auch gegen Vereinsamung – "seelische Armut", wie Heidi Übler meint. Leider, ergänzt Bauer, sei oftmals nicht genug über die guten Ansätze bekannt. "Es wird zu wenig kommuniziert." Mit den "Schals gegen soziale Kälte" soll das jetzt anders werden; die Awo wirbt offensiv dafür.

Aktion soll noch wachsen

So hofft Heidi Übler, dass sich noch mehr Menschen zu den Strickerinnen gesellen – Männer haben sich bislang noch nicht gefunden. Die Awo-Mitgliedschaft ist ebensowenig Bedingung wie der Wohnort Stadt oder Landkreis Fürth. Traum der Weiherhoferin wäre es, wenn aus der Fürther Handarbeits-Aktion eine mittelfränkische oder gar bayernweite würde. Ein öffentliches Gebäude zum symbolischen Aufwärmen zu finden, stellt sich Heidi Übler nicht schwer vor. "Wir wollen niemanden an den Pranger stellen, sondern nur sagen: ,Politiker bewegt euch‘." Schließlich könne nicht jeder zu einer Demonstration nach München fahren. Deshalb müsse man vor Ort für seine Forderungen eintreten.

Nach dem Umhüllen, gedacht ist an eine Menschenkette, bei der die Teilnehmer die Schals aneinander halten, sollen die Strickteile nicht nutzlos sein. Sie werden im Lauf des Dezembers auf Weihnachtsmärkten verkauft. Der Erlös geht an ein soziales Projekt – welches, ist noch offen.

Wer Mitstricken möchte – es darf auch gehäkelt werden – sollte sich bei Organisatorin Heidi Übler melden, (09 11) 60 16 88. Die Länge der Schals für Kinder und Erwachsene sollte ausreichen, um sie sich einmal um den Hals zu wickeln. Farbe, Muster oder Nadelstärke sind egal.

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