Schweden "verfürth" Franken: Wie Ikea in Poppenreuth ankam 23 Bilder 2.3.2016, 11:02 Uhr Seit 1981 steht ein Stück Schweden mitten in Poppenreuth: Wenn die Menschen in Franken ein Bücherregal brauchen oder einfach nur ihren Köttbullar-Hunger stillen wollen, zieht es sie meistens nach Fürth. Die Geschichte des skandinavischen Möbelhauses in Mittelfranken. 1 / 23 2. April 1981: Eröffnung Einrichtungshaus in Fürth Poppenreuth Was kaum noch einer weiß: Bereits im Mai 1979 eröffnete in Nürnberg ein Ladenlokal von Ikea. Allerdings musste der Möbelriese nach nicht einmal zwei Jahren umziehen - aus Platzgründen. Mit einer Investition von 25 Millionen Mark... © Thomas Scherer 2 / 23 Aus Platzgründen nach Poppenreuth gezogen ... kam es zum Umzug in das neue 36.500 Quadratmeter große Einrichtungshaus in Fürth-Poppenreuth. Am 2. April 1981 öffnete Ikea dort zum ersten Mal seine Eingangstüren für die Kunden. Es war das insgesamt 13. Einrichtungshaus der Bundesrepublik. © Günter B. Kögler 3 / 23 Legendäre Schaumpartys Doch es gab damals nicht nur Möbel bei Ikea zu kaufen - eine der größten Partys in Bayern fand seit 1994 auf dem Gelände des schwedischen Einrichtungshauses statt. Die Tiefgarage verwandelte sich einmal im Jahr zu einer größten Tanzflächen, im Fall der Fälle auch mit Schaum. Allerdings endete die Reihe mit der elften Party - und das hatte seine Gründe. © Hans-Joachim Winckler 4 / 23 Schaum und Sound "Nürnbergs größte Partylocation", wie es der Veranstalter entgegen der Geographie nannte, lag damals tatsächlich in Fürth. © Hans-Joachim Winckler 5 / 23 Tanzen zwei Etagen unter Billy Jugendliche aus ganz Mittelfranken kamen zu den Feiern. © Hans-Joachim Winckler 6 / 23 Nach der elften Party war Schluss Allerdings fand die letzte Party 2005 statt. Es hatte sich ausgefeiert. © Hans-Joachim Winckler 7 / 23 2005 hatte es sich ausgetanzt Und das hatte auch seinen guten Grund. Denn Ikea brauchte Platz - und... © Hans-Joachim Winckler 8 / 23 Der Umzug steht an ... zog um - bereits 1990 gab es einen großen Umbau, um mehr Platz zu schaffen. Zwischenzeitlich kursierte sogar die Angst, dass das Möbelhaus Fürth sogar wieder verlassen könnte. Bei 25.000 Kunden pro Woche in Poppenreuth (Mitte der Neunziger) wäre das ein herber wirtschaftlicher Schlag gewesen. © Hans-Joachim Winckler 9 / 23 2001: Bauen in Poppenreuth Doch schon 2001 stand fest: Ikea will bauen. In Poppenreuth. Das neue Gebäude sollte doppelt so viel Verkaufsfläche bieten. Und sollte direkt neben dem alten Gebäude liegen. © Hans-Joachim Winckler 10 / 23 Geplante Eröffnung: Frühjahr 2004 Ikea investierte damals noch einmal 55 Millionen Euro in den Bau. Trotz Protesten von Anwohnern kam es im Juli 2003 dann zur Grundsteinlegung. © Hans-Joachim Winckler 11 / 23 Werbekampagne Der Möbelriese ließ sich immer wieder neue Werbemaßnahmen einfallen, um auf sein neues Einrichtungshaus aufmerksam zu machen. Doch zuvor musste... © Hans-Joachim Winckler 12 / 23 März 2003: Abverkauf im alten Haus ... das alte Einrichtungshaus erst einmal leer geräumt werden. Und wer könnte das besser machen als die eigenen Kunden? Rund 1000 Menschen drängten sich schon eine halbe Stunde vor dem Start des Ausverkaufs am Eingang. © Hans-Joachim Winckler 13 / 23 Tumult und Kaufrausch Zahlreiche Kunden gifteten sich im Kaufrausch an - und schraubten alles ab, was nicht niet- und nagelfest war. Geschäftsführer Hannes Weber erzählte damals: "Jemand hat sogar eine Toilettenschüssel abgeschraubt, die nur als Deko gedacht war." © Hans-Joachim Winckler 14 / 23 Eröffnung des neuen Einrichtungshauses Auf den Ausverkauf am Samstag folgte am Montag ein ruhiger Testlauf - und am Dienstag, 23. März 2004, eröffnete Ikea-Poppenreuth. Wieder einmal. © Hans-Joachim Winckler 15 / 23 Angst vorm Elch? "Heiße Diskussionen hatte es im Vorfeld über die gewaltige Dimension des Neubaus am Poppenreuther Ortsrand gegeben", hieß es damals in den Fürther Nachrichten. "Große Befürchtungen wurden hinsichtlich der erwarteten Verkehrsbelastung laut, und die Pläne für ein Parkhaus und einen hohen Werbeturm schürten zusätzliche Ängste." © Günter B. Kögler 16 / 23 Bauen, Bauen, Bauen Doch der Werbeturm war bald kein Thema mehr, stattdessen... © Günter B. Kögler 17 / 23 Warten auf den Ansturm ... gab es vorab viel zu werkeln in dem Einrichtungshaus, um die Kunden zu begrüßen. © Günter B. Kögler 18 / 23 Satu auf der Rolltreppe Pünktlich um 9 Uhr ging es los. Rund 1.500 Kunden strömten direkt zu Beginn in die Räume. © Thomas Scherer 19 / 23 Einfall der Wikinger Viele Kunden hatten sich damals sogar extra in Schale geworfen. © Thomas Scherer 20 / 23 Großer Andrang Stau am Eingang und auf der Rolltreppe: Der Andrang war groß. © Thomas Scherer 21 / 23 Eröffnung am 23. März 2004 Für die Kunden gab es dann auch stilecht kleine Schwedenfahnen zum Schwenken. © Thomas Scherer 22 / 23 Bei Wegweisern nachgebessert Anfangs ein leidiges Thema: die Verkehrsführung zum Möbelhaus. Ein halbes Jahr nach der Eröffnung arbeitete man an der Verbesserung der Wegweiser, insbesondere am Frankenschnellweg. Rund 1800 Parkplätze vor der Tür des Möbelhauses boten immerhin auch zu Stoßzeiten genug Reserven. © Hans-Joachim Winckler 23 / 23 Ikea "verfürth" Franken Im Dezember 2015 dann die Nachricht, die vor allem die Nürnberger freute: Es gibt Zuwachs in Mittelfranken! Ikea zieht es nach Nürnberg - in die Regensburger Straße. Baubeginn sollte hier 2018 sein, die Eröffnung peilte der schwedische Konzern für 2019 an. Mittlerweile gibt es andere Pläne: Ikea will mehr auf zentrumsnahe Märkte und dezentrale Lager für den wachsenden Onlinehandel setzen. Für das geplante Nürnberger Haus heißt das: Das bisherige Konzept wird überprüft, ein konkretes Zeitfenster gibt es dafür nicht. © Karlheinz Daut Verwandte Themen Ikea Bildergalerien