Soroptimist International: Club der besten Schwestern

22.7.2014, 21:00 Uhr
Soroptimist International: Club der besten Schwestern

© Antje Seilkopf

„Wir wollen uns für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen und Mädchen in Fürth und weltweit engagieren“, sagte Elisabeth Reichert (SPD), Sozialreferentin der Stadt und frisch gebackene Gründungspräsidentin des Fürther Clubs. Ziel sei es, Projekte auf lokaler Ebene zu unterstützen und zu initiieren, die Mädchen und Frauen Chancen auf ein besseres Leben ermöglichen. Es gehe um Teilhabe und Hilfe. Konkret kam etwa die Bitte, auf Geschenke zu verzichten und stattdessen das Hardhöhen-Projekt „Offenes Frühstück GeH Hin!“ zu unterstützen. Club-Präsidentin Reichert freute sich, dass sich binnen weniger Monate eine „tatkräftige Gruppe“ gefunden hatte, die den Gründungsprozess ins Laufen gebracht hat.

Der Name „Soroptimist“ leitet sich vom Lateinischen „sorores optimae“ ab — „die besten Schwestern“. Soroptimist International versteht sich als „weltweite Stimme für Frauen“. In dem 1921 in Kalifornien gegründeten Netzwerk sind heute über 81 000 Aktivistinnen organisiert, 6300 davon in Deutschland.

Gegen Gewalt

Sie vertreten Werte wie Toleranz, Respekt und Freundschaften, die bewusst weltweit gepflegt werden. Alle vier Jahre findet ein Kongress statt, bei dem Soroptimistinnen aus aller Welt aktuelle Themen und Projekte diskutieren und Programmschwerpunkte festlegen.

In Fürth haben sich 27 Frauen mit ganz unterschiedlichen Berufen als Gründungsmitglieder zusammengefunden. Den Patinnen Doris Lang und Monika Vieth wurde auf der „Charterfeier“ dafür gedankt, dass sie den Impuls zur Gründung eines Clubs in Fürth gegeben haben.

Innerhalb des Netzwerkes werden sich nun auch die Fürther Frauen für Ziele wie diese einsetzen: Ungehinderter Zugang zu Bildung, Ausbildung und Qualifizierung sowie wirtschaftliche Unabhängigkeit und dauerhafte Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen und Mädchen. Auch die Beseitigung jeglicher Gewalt gegen Frauen sowie ihre Teilhabe an der Lösung von Konflikten gehört zu den Zielen der Soroptimistinnen. Vorträge und Diskussionen über gesellschaftspolitische Themen sollen bei den monatlichen Treffen im Mittelpunkt stehen.

Die Aufnahme der Fürther Frauen in die weltweite Organisation verlief nach einem festgelegten Ritual. Es wurden Kerzen angezündet, Fahnen und Clubordner vergeben, Präsidentin Reichert erhielt überdies eine Plakette. Sie stellte den Gästen mehrerer befreundeter Clubs Fürth als tolerante und weltoffene Stadt vor, in der sich eine aktive und engagierte Frauenszene bewege. Dadurch habe sich in den vergangenen Jahren viel getan, sagte Elisabeth Reichert. Frauen stellen ihren Worten zufolge mittlerweile 40 Prozent der Stadtverwaltung und 46 Prozent des Stadtrats. „Damit sind wir in Deutschland unter den Top Ten.“

Im Rahmen einer Feierstunde wurden alle Gründungsmitglieder als neue „Clubfrauen“ vorgestellt und bekamen ihre Clubkarte überreicht. Ein Höhepunkt der Charterfeier war am Abend der Auftritt von Kabarettistin Lizzi Aumeier mit ihrem Programm „Starke Frauen“, das natürlich hervorragend zum Anlass passte.

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