Spiegelsäule bleibt stehen

26.9.2008, 00:00 Uhr

Nach einer teils turbulenten Debatte sprachen sich 26 Abgeordnete quer durch alle politischen Lager für diese Lösung aus - und warfen damit den im April gefassten Beschluss, die Stele auf eine Verkehrsinsel an der Einmündung der Breslauer in die Würzburger Straße zu versetzen, über den Haufen. Gegen diesen Standort hatten sich der Sponsor der Säule, der früher in Fürth beheimatete Spiegelglashersteller Flabeg, und der Künstler, Ingo Klöcker, verwahrt.

Am Rand der Adenaueranlage wiederum war das Werk Kritikern ein Dorn im Auge, weil es die Blickachse zwischen Freiheit und Pavillon verstellt. Praktiker störten sich daran, dass es den immer wieder zum Umzug gezwungenen Wochenmarktständen und der bald beginnenden Kirchweih im Weg ist. Sie verwiesen zudem darauf, dass der exponierte Platz im Zentrum der Stadt ursprünglich nur als Provisorium für die Dauer des Jubiläumsjahrs gedacht war.

Vorwurf der Erpressung

Gar nicht mehr in die engere Wahl kam der Kompromissvorschlag aus der Bevölkerung, die Spiegelsäule in der Nähe der U-Bahn-Station auf der Hardhöhe zu versetzen. Sogar die Anregung, sie um ein paar Meter zurück ins angrenzende Blumenbeet der Anlage zu verschieben, wurde verworfen - sehr zum Ärger von Sepp Körbl. Der SPD-Fraktionschef gab unumwunden zu Protokoll, dass er sich vom Künstler «erpresst» fühlt. Er pochte auf die «klare Beschlusslage» des Rats aus dem April und wollte dem Druck nicht nachgeben.

Auch Oberbürgermeister Thomas Jung machte aus seinem Widerwillen keinen Hehl. Letztlich könnten doch nicht Sponsoren über derartige Fragen entscheiden, meinte er.