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Stadttheater Fürth: Der Vorhang geht auf

3.6.2021, 13:00 Uhr
Stadttheater Fürth: Der Vorhang geht auf

© Foto: Bernadette Fink

Die Türen öffnen sich frühlingsbeschwingt: "Komm, lieber Mai" heißt die erste Produktion, die am Freitag im Haus an der Königstraße vor Publikum über die Bühne gehen wird. Ein Titel, der in aller Kürze das Dilemma der vergangenen Wochen und Monate offenbart. Selbstverständlich hatten Jutta Czurda, Norbert Küber und Thomas Reher geplant, den heiteren Abend mit Gedichten und Liedern zum Start in den Wonnemonat zu präsentieren. Daraus wurde nichts, der hohe Inzidenzwert bestimmte zu diesem Zeitpunkt noch den Nicht-Spiel-Plan. Jetzt steht der Titel ganz einfach für den Aufbruch in eine hoffentlich unbesorgtere Zeit und gibt damit den passenden Ton an.

Die Bamberger Symphoniker folgen am Samstag (5. Juni) und zwar gleich zweimal hintereinander: Um 18 Uhr und um 20.30 Uhr steht Andrea Marcon am Pult, Chouchane Siranossian ist die Solistin beim G-Dur Violinkonzert von Joseph Haydn. Dank der beiden Konzert-Termine haben rund 500 Zuhörerinnen und Zuhörer die Chance, dabei zu sein. Dass jeweils nur rund 250 Theaterbesucher in das Haus, in dem normalerweise bis zu 710 Menschen einen Platz finden, eingelassen werden dürfen, ist Teil des Corona-Schutz-Konzepts und gewährt den nötigen Abstand.

Einen negativen Corona-Testnachweis braucht es ab Freitag nicht mehr, weil die Inzidenz in den vergangenen Tagen stabil unter der kritischen Schwelle von 50 gelegen war. In den Innenräumen des Theaters und am Sitzplatz besteht eine durchgehende FFP2-Maskenpflicht.

"Den Tod nicht fürchten"

Mit einer Schelmengeschichte samt Musik kommt Miroslav Nemec am Sonntag (6. Juni, 18 Uhr). Der "Tatort"-Kommissar erzählt von "Alexis Sorbas", dem Helden des Romans von Nikos Kazantzakis, der als Film-Figur erst recht Furore machte. Nemec Bühnenpräsenz lenkt den Fokus auf das Lebensmotto des freigeistigen Alexis Sorbas: "Das Leben lieben und den Tod nicht fürchten."

Erleichterung ist bei Intendant Werner Müller auch spürbar, wenn es um "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" geht. Nach von der Pandemie erzwungenen Absagen, mehrfachen Umplanungen und einer Online-Premiere kommt das Stück von Margarethe von Trotta nach Heinrich Bölls Erzählung nun tatsächlich mit Zuschauern ins große Haus (9., 10. und 12. Juni). "Wir haben sehr für diese große Produktion gekämpft", sagt der Hausherr.

Nach Plan – und allein das ist ja mittlerweile schon beinahe eine gute Nachricht – haben Anfang der Woche die Proben für "Ein Sommernachtstraum" begonnen. Das Schauspiel nach William Shakespeare ist eine Kooperation des Stadttheaters mit dem Theater Mummpitz und wird ab 10. Juli im Kulturforum auf dem Programm stehen. Regie führt Petra Schönwald.

Im Juni hat sich im Stadttheater unter anderem auch das Württembergische Kammerorchester mit Klarinettist Sebastian Manz angesagt (20. Juni, 18 Uhr und 20.30 Uhr). Der Fürther Komponist, Pianist und Arrangeur Thilo Wolf kommt beschwingt mit seiner Big Band und verspricht "Big Band swinging – Voices singing" (22. Juni, 19.30 Uhr). 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland stehen im Mittelpunkt von "Tehorah", einem deutsch-jiddisch-hebräischem Kammermusikspiel für Gesang, Klavier und Streichquartett (23. Juni, 19.30 Uhr).

Eine endgültige Entscheidung zur 20. Sparda-Bank Classic Night, dem Open-Air-Konzert im Stadtpark, und zum 10. Sparda-Bank Classic Day for Kids, die für 3. und 4. Juli geplant wurden, steht derzeit noch aus. Stand heute dürften beim Konzert maximal 250 Zuhörerinnen und Zuhörer auf festen Plätzen das Vergnügen haben – mit dem Bild bunt auf der Wiese lagernder Menschen mit Picknick hat das wenig zu tun. Eine gewisse Skepsis klingt bei Intendant Müller schon durch: "Das widerspricht dem Charakter dieses Abends."

Aktuelle Informationen zu Spielplan und Vorverkauf unter www.stadttheater.de

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