Stapelweise Umfragekärtchen zur Gustavstraße

20.8.2013, 22:00 Uhr
Stapelweise Umfragekärtchen zur Gustavstraße

© Hans-Joachim Winckler

Es ist ziemlich in Vergessenheit geraten, dass der damals neu gegründete Verein „Wir sind Fürth“ zuallererst mit dem Thema Gustavstraße auf sich aufmerksam gemacht hat: Im November 2012 rief er zu einem Schweigemarsch durch die Straße auf und setzte sich für eine „lebendige Altstadt“ ein. Danach aber schien es, als hätte WsF nur noch ein Thema: das Park-Hotel. Hier drängte die Zeit. Energisch kämpften die Mitglieder für den Erhalt der historischen Hotel-Fassade sowie des denkmalgeschützten Festsaals, starteten sogar ein Bürgerbegehren. Vergeblich: Nach dem Hotel wird auch das Festsaal-Gebäude fallen.

Aus den Augen verloren hat der Verein die Gustavstraße dabei nicht. Auf Nachfrage der FN berichtet Sprecher Kamran Salimi, dass man „hinter verschlossenen Türen“ vor geraumer Zeit der Stadt Fürth geraten habe, einen professionellen Mediator zur Schlichtung des Konflikts einzuschalten. „Ähnlich wie bei Stuttgart 21“, sagt Salimi. Auch einen „Heiner Geißler für Fürth“ hatte man sich schon überlegt. Doch bislang habe die Stadt den Weg nicht weiter verfolgt. „Und die Umsetzung muss die Stadt machen.“

WsF ist nun auf andere Weise aktiv geworden: Seit Anfang August läuft eine Umfrage, 10000 Kärtchen wurden dafür gedruckt: Sie liegen in der Altstadt in Kneipen und Geschäften aus und wurden vor dem letzten Heimspiel im Ronhof verteilt. Außerdem wurden Karten in die Briefkästen von sämtlichen Anwohnern geworfen, betont Salimi. Darauf kann man ankreuzen, ob man Anwohner oder Gast ist, wie lange in der Gustavstraße im Freien ausgeschenkt werden sollte (bis 22 Uhr, bis 23 Uhr oder länger) und ob der Umfang der Feste eingeschränkt werden sollte. Wer möchte, kann seine Adresse angeben; die meisten hätten das bisher getan. Es ist auch Platz für Vorschläge zur Befriedung des Konflikts. Rückgabeboxen stehen bereit.

Rund 2500 ausgefüllte Karten sind es bis jetzt, mindestens 3000 sollen es werden, damit die Auswertung aussagekräftig ist. Es sei eine „neutrale Umfrage“, sagt Salimi, „alle Meinungen werden gleich berücksichtigt“. Man wolle nicht „Öl ins Feuer gießen“, sondern „ein paar Fakten“ sammeln: Wie denken die Fürther? Die Ergebnisse will der Verein der Öffentlichkeit vorstellen. Jeder Seite stehe es dann offen, sie zu interpretieren und zu nutzen.

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