Startschuss für die Sanierung des Ortskerns

22.4.2010, 00:00 Uhr
Startschuss für die Sanierung des Ortskerns

© Johnston

Die Sanierung der Fürther Innenstadt habe zwar Priorität, sagt Oberbürgermeister Thomas Jung, »aber dann steht auch schon Burgfarrnbach auf unserer Liste«. Der Grund leuchtet ein: Im Vorort im Stadtwesten gibt es schlichtweg enormen Handlungsbedarf. In einigen Ecken, so Jung, »herrschen Zustände wie in der Weimarer Zeit«.

Damit spielt der Rathauschef auch darauf an, dass an der Würzburger Straße das Regenwasser aus den Dachrinnen wie anno dazumal einfach auf die Straße geleitet wird. Zwischen »Am Schlosshof« und dem Gasthaus Krone wird daher seit Montag die Straße aufgegraben und ein Regenwasserkanal errichtet. Die viel befahrene Würzburger Straße ist aus diesem Grund noch bis zum 21. Mai halbseitig gesperrt – doch es kommt noch schlimmer.

Wenn die Baustelle im Anschluss bis zur Lehenstraße verschoben wird, ist aus Platzgründen bis zum 18. Juni eine vierwöchige Vollsperrung nötig. Zur Ortskirchweih im Juli soll Ruhe herrschen, schließlich braucht der Kärwazug Platz. Im Anschluss müssen Autofahrer jedoch mit weiteren Verkehrsbehinderungen rechnen.

Dann nämlich baut die Stadt Fürth auf dem besagten Abschnitt zwischen »Am Schlosshof« und der Lehenstraße einen neuen Gehsteig auf der nördlichen Seite der Würzburger Straße. Fußgänger können sich freuen, sie bekommen mehr Raum. Vor dem Gasthaus Krone soll sogar eine Fläche mit »platzartigem Charakter« entstehen, wie Stadtbaurat Joachim Krauße ankündigt. Wegfallen muss hingegen die Parkbucht für den Bus.

Scheune für Veranstaltungen

Parallel zu diesen Arbeiten wird der Hof hinter dem Gasthaus umgestaltet und aufgewertet. Zum einen soll dadurch der Zugang zu der anliegenden TSV-Turnhalle verbessert werden, zum anderen soll hier ein Bürgergarten entstehen, worunter sich die Verantwortlichen eine Freischankfläche vorstellen, die vom Gasthaus Krone betrieben wird, aber der Öffentlichkeit jederzeit zugänglich bleibt – »ohne Verzehrzwang«, wie der Oberbürgermeister betont. Eine angrenzende Scheune hat die Stadt bereits erworben. Hier könnte Raum für verschiedene Veranstaltungen sein.

Freude darüber herrscht beim Bürgerverein. »Im Straßendorf Burgfarrnbach entsteht hier so was wie eine Platzsituation«, sagt beispielsweise der Architekt Markus Hilpert. Und Bürgervereinschef Franz Stich zeigt sich dankbar dafür, »dass die Ortssanierung nun losgeht, auch wenn es nur ein kleiner Anfang ist«.

Wann die Stadt größere Projekte in Angriff nimmt, ist noch ungewiss. Laut Baureferent Krauße hat die Kommune für die Ortskernsanierung noch keine Fördermittelzusage, was aber nach seinen Worten nur eine Formsache sein dürfte. Die nun anstehenden Arbeiten konnten vorgezogen werden, weil hierfür Gelder aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung fließen. Die Stadt muss nur 20 Prozent der Kosten von 350 000 Euro schultern.

Der Nachteil ist, dass das Konjunkturpaket einen engen zeitlichen Rahmen setzt. Bis Herbst 2011 müssen die Arbeiten beendet sein. Zeitdruck hin oder her: »Es wäre sträflich, wenn wir das nicht nutzen würden«, sagt Baureferent Krauße, »so billig kommen wir nicht mehr an Geld heran.«