Stein hat das schnelle Netz im Blick

14.8.2018, 12:06 Uhr
Stein hat das schnelle Netz im Blick

© Foto: Guido Kirchner/dpa

Das schnelle Übertragungsmedium ist überall da erforderlich, wo große Datenmengen durch das Netz gejagt werden. Erster Schritt in Stein war die Erstellung eines Plans in der Stadt. Nachzulesen ist darin, wo es schon Leerrohre für die Glasfaserkabel gibt, wo sie noch fehlen, wo Schächte gegraben werden müssen und besonders wichtig: Wo die Schaltschränke stehen sollen, die als Mini-Zentralen die Daten weiterschicken.

Trasse von 71 Kilometern

Das Büro Planungsplus hat das Stadtgebiet auf dem Papier mit einer Trasse von 71 Kilometern versehen und Standorte für 44 sogenannte Mehrfunktionsgehäuse – große graue Kästen an den Straßenrändern – festgelegt. Vom Papier in die Realität umsetzen sollen das in mehreren Schritten die Stadtwerke Stein.

Wilhelm Wittmann, technischer Leiter von Planungsplus, beschreibt das Konzept als "zukunftsträchtig" und von "großer Betriebssicherheit". Ein Hauptstrang verbindet in einem Ring die einzelnen Schränke, die allerdings größtenteils erst noch aufgestellt werden müssen. Von den Schränken aus werden Schächte gegraben, in denen die Glasfaserkabel in die Haushalte oder zu den Firmen verlaufen.

Die Stadtwerke Stein, die der günstigste Anbieter für die Arbeiten waren, werden in einem ersten Schritt das Industriegebiet Mühlstraße/Föhrenweg und Ober- und Unterbüchlein erschließen. René Lukas, Geschäftsführer der Stadtwerke, rechnet damit, dass die Arbeiten im Dezember 2018 abgeschlossen sind. Für das Glasfasernetz gibt es eine Förderung des Freistaates von 70 Prozent, insgesamt fallen dafür 269 000 Euro an. Zirka 80 000 Euro verbleiben bei der Stadt.

Glasfasertechnik wird in Stein außerdem in Oberweihersbuch und im Neubaugebiet Gerstenstraße/Dinkelweg in Deutenbach angeboten. Hier erhielten die Stadtwerke allerdings keine Förderung. Denn die Kriterien dafür sind streng. Überall dort, wo es schon Leitungen, zumeist aus Kupfer, mit hohen Übertragungsgeschwindigkeiten gibt, kommt sie nicht in Frage. In Stein ist dies in der Kernstadt der Fall, wo noch keine Glasfasertechnik verlegt ist.

Wichtig für den Tiefbau

Weitere Voraussetzung für die Förderung ist, sie muss "anbieterneutral" sein. Künftige Internet-Nutzer sollen wählen können, ob sie ihren Anschluss über die Stadtwerke buchen wollen oder sich einen anderen Anbieter aussuchen. Deshalb müssen in jedem Schacht parallel weitere Leerrohre verlegt werden.

Bei allen Tiefbauarbeiten, die künftig in der Stadt anfallen, ist ein Blick in die Netzpläne nötig. Dann kann Vorsorge getroffen werden für den künftigen weiteren Ausbau des Glasfasernetzes.

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