Stichwahl in Oberasbach: Entscheidung zwischen Huber und Maurer

30.3.2014, 13:00 Uhr
Oberasbach wird nach der Stichwahl auch weiterhin von Birgit Huber (CSU) regiert.

© Scherer Oberasbach wird nach der Stichwahl auch weiterhin von Birgit Huber (CSU) regiert.

Nur 109 Kreuze mehr hinter ihrem Namen, und alles wäre gelaufen gewesen. Genau die Anzahl an Stimmen hatten Birgit Huber am Wahlabend zur magischen 50-Prozent-Marke und damit zur zweiten Amtsperiode gefehlt. Hadern will die CSU-Frau deswegen nicht. „Ich schaue nach vorne und will es wissen“, sagt sie mit Blick auf den 30. März, an dem sie sich nicht darauf verlassen möchte, dass sie von Wahlempfehlungen bisheriger Bürgermeisterkandidaten profitieren könnte. „Es steht jetzt wieder null zu null.“ Ähnlich formuliert das ihr Herausforderer: „Das ist ein Start bei null. Man muss die Wähler wieder überzeugen“, sagt Marco Maurer und zeigt sich angesichts seines Resultats vom Sonntag erst einmal zufrieden, denn: „Ich habe die Amtsinhaberin in die Stichwahl gezwungen.“

Bei den Briefwählern wäre die Bürgermeisterin übrigens auf Anhieb als Siegerin durchs Ziel gegangen: 1351 Stimmen entsprechen 51,3 Prozent. Der SPD-Kandidat kam hier lediglich auf 33,4 Prozent oder 879 Stimmen. In die Stichwahl schaffte es Maurer dank der Wähler an den Urnen. Hier kam er auf 38,9 Prozent (2012 Stimmen), CSU-Frau Birgit Huber verbuchte 47,6 Prozent (2462 Stimmen).

Interessant ist der Blick auf die Wahlbezirke: Die Bürgermeisterin fuhr in den Stimmlokalen 009 und 012 im Gymnasium Oberasbach mit 63,3 und 55,9 Prozent ihre besten Ergebnisse ein. Nur unwesentlich niedriger war der Stimmanteil mit 55,7 Prozent im Wahllokal 001 in der Grundschule Altenberg. Marco Maurer punktete insbesondere in Unterasbach in den beiden Stimmlokalen in der Diakoniestation, aber auch in der Turnhalle an der Jahnstraße. Alles Wahlbezirke, die sich rings um die Bahnhofstraße gruppieren: 61 und 56,3 Prozent waren es in der Diakoniestation, 58,2 Prozent im Sportzentrum.

Wie mehrfach berichtet, hat der Stadtrat mit der Mehrheit aus CSU, FW, Grünen und FDP/FOB beschlossen, die stark frequentierte Bahnhofstraße auszubauen. Zahlen müssen das zum überwiegenden Anteil die Anwohner. Eine Interessengemeinschaft protestiert dagegen. Die SPD strebt lediglich eine Sanierung zulasten der Stadtkasse an.

Maurer will jedoch vermeiden, dass sich in den Köpfen der Wähler der Eindruck festsetzen könnte, die SPD sei nur für die Belange der Bahnhofstraße da. Die Förderung und Weiterentwicklung des Sport ist ihm wichtig. Am Dienstag, 25. März, besichtigt er mit Markus Rinderspacher, Chef der bayerischen SPD-Landtagsfraktion, das Sportzentrum an der Jahnstraße. Dabei will er abklopfen, wie bei einer Sanierung der Freistaat helfen könnte. Kulturtage und ein Bürgersaal sind weitere wichtige Punkte, die er unters Volk bringen will

Seit Wochenanfang hängen schon neue Plakate. Maurer setzt seine Hausbesuche fort, die Info-Stände werden am Freitag wieder besetzt, für Samstag verspricht der Kandidat „eine nicht alltägliche Wahlkampfveranstaltung“, über die er aber noch nichts verraten will. Am Sonntag, 23. März, stellt sich die neue Stadtratsfraktion beim Bärlauchfest der SPD auf der Festwiese an der Frühlingsstraße vor. Gemüse gibt es auch bei der CSU: Am Samstag, 29. März, wird ab 18 Uhr zum Spargelessen in die DJK-Halle geladen. Laut Huber der zentrale Abschluss des Stich-Wahlkampfes. In diesem will die Bürgermeisterin Hausbesuche gezielt in bestimmten Gebieten machen, wo eigentlich das CSU-Klientel daheim ist, die Wahlbeteiligung aber schwach war. „Wir müssen die Bürger mobilisieren und an die Urnen bringen“, sagt Birgit Huber. Auf verschiedensten Kanälen will die CSU versuchen, ihre Anhänger zu aktivieren.

Überhaupt ist ihr, genau wie SPD-Kandidat Maurer, die generell schwache Wahlbeteiligung ein Dorn im Auge. „Deprimierend“, sei das, sagt Birgit Huber, „Schließlich geht es um die Politik vor Ort.“ „Wir müssen die Bürger überzeugen, dort mitzubestimmen, wo sie leben.“

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