Stundenlanges Warten im Bürgeramt Süd

30.5.2019, 08:00 Uhr
Stundenlanges Warten im Bürgeramt Süd

© Hans-Joachim Winckler

Hinzu kommen Mitteilungen, wonach die Aufrufanlage in der Ausländerbehörde wegen des hohen Besucherandrangs abgestellt werden musste. Oft schon kurz nach der Öffnung. Was ist da los?

Auf Nachfrage räumt Bürgeramtschef Rainer Baier ein, die Wartezeiten seien „unverhältnismäßig“ lang. „Drei Stunden sind zurzeit nichts Besonderes.“ Bis Dokumente ausgehändigt werden, könnten „bis zu neun Monate“ verstreichen.

Die Ausländerbehörde im Bürgeramt Süd wurde im Frühjahr umgebaut. Weil in dieser Phase viele Kunden weggeschickt werden mussten, mutmaßt Baier, sei der Ansturm jetzt besonders groß. Statt drei Schaltern gibt es nun aber acht. Die räumlichen Voraussetzungen zur Erteilung von Aufenthaltserlaubnissen sind somit besser denn je. 


Laut Baier hakt es, vorerst, am fehlenden Personal: Krankheit, Stellenwechsel, hohe Fluktuation, neue Kräfte, die erst eingearbeitet werden müssen. Der Behördenchef geht davon aus, dass sich die Lage „in den nächsten Monaten“ entspannt. Er setzt dabei auch darauf, dass es „im Lauf des Jahres“ möglich sein wird, Termine online zu vereinbaren.

Wie berichtet, gibt es seit geraumer Zeit Ärger wegen extrem langer Wartezeiten im Bürgeramt Süd. Die Ausländerbehörde dort stand bisher nicht im Fokus, sondern das Melde-, Pass- und Ausweiswesen. Baier hofft, dass „das Ende des Tunnels bald erreicht ist“, räumt aber ein, dass auch hier Wartezeiten bis zu drei Stunden drin sind.

Dabei wurde, weil Fürth wächst und die Fälle Oberbürgermeister Thomas Jung zufolge komplexer werden, heuer im Rathaus eine zusätzliche Dienststelle für Passangelegenheiten eingerichtet: Neben den Ämtergebäuden im Norden und Süden ist das Bürgeramt Mitte eine dritte Anlaufstelle im Zentrum. Termine sind hier telefonisch zu vereinbaren. Da aber das überlastete Bürgeramt Süd die Anrufe annimmt, gab es zuletzt Probleme mit der Erreichbarkeit. Online-Buchungen hat Ordnungsreferent Mathias Kreitinger auch für diesen Bereich angekündigt, umgestellt wurde noch nicht.

Laut Baier tut die Stadt, was sie kann, um die Lage zu entschärfen. So stelle sie gerade acht – bisher war die Rede von sechs – neue Mitarbeiter ein. Vier von ihnen sollen im Bürgeramt Nord zum Einsatz kommen. Das schließt am 27. Juni, es wird umgebaut. Die zunächst für Herbst angepeilte Neueröffnung kündigt Baier nun für Anfang 2020 an.

Im Bürgeramt Süd sollen aus zehn Arbeitsplätzen zwölf werden. Wenn die erst mal besetzt sind, so der Chef, „können wir mehr abarbeiten“. Irgendwann müssen die Leute dann in allen Bereichen des Bürgeramts „höchstens 15 Minuten“ warten.

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