Tricks mit Hashtag: Fürth erlebt ein etwas anderes Rollsportfest

8.7.2020, 17:00 Uhr
Tricks mit Hashtag: Fürth erlebt ein etwas anderes Rollsportfest

© Florian Burghardt

Dicht an dicht drängen sich beim Rollsportfest normalerweise Fürther Skateboarder, Scooter- und BMX-Fahrer, geben sich gegenseitig Tipps und bejubeln die gelungenen Tricks der Kameraden. Dazu gesellen sich auf dem kleinen Areal meist noch einige Zuschauerinnen und Zuschauer. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Viele Wettbewerbe für Skater oder BMX-Fahrer wurden aufgrund der Corona-Bestimmungen ersatzlos gestrichen. Vor allem die Einhaltung der Mindestabstände machte vielen Veranstaltern Sorgen. 

Komplett ausfallen lassen wollte man das Fürther Rollsportfest aber nicht. Die Organisatoren, die Jugendhäuser Catch Up und Hardhöhe, haben deshalb auf die neuen Gegebenheiten reagiert und den Wettbewerb mehr oder weniger ins Internet verlegt. „Die Teilnehmer mussten eigenständig einen maximal 60-sekündigen Clip filmen, in dem sie ihre Tricks präsentieren. Anschließend haben sie ihr Video unter dem Hashtag #rollsportfest20 bei Instagram gepostet“, erklärte Daniel Norman vom Catch Up das diesjährige Prozedere. Vom 2. bis zum 29. Juni hatten sie dafür Zeit. 

Zusammengekommen sind die Werke von über 50 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Eine weitere Voraussetzung für die Teilnahme war, dass der Clip auf dem Skatepark Fürth entstanden ist. Das macht die Ergebnisse besser vergleichbar, so die Veranstalter. Schließlich stünden dann allen Fahrern dieselben Rampen und Hindernisse zur Verfügung. Als Jury fungierten erfahrene Funsportler aus der Region. Sie bewerteten die Kriterien Style, Tricks, Kreativität und die Ausnutzung der Parkfläche. 

Ermittelt wurden für jede Untergruppe die Plätze eins bis drei. Bei den „BMX-Profis“ machte Artur Meister (25) das Rennen. Auf dem niedrigen, auf Tricks ausgelegten Fahrrad ist er seit 10 Jahren unterwegs und mittlerweile ein halber Profi. Zwei Sponsoren unterstützen Meister. Das ist zum einen ein US-amerikanischer Fahrradhersteller, dessen neue Bikes er regelmäßig zur Verfügung gestellt bekommt. Circa 1500 Euro kosten solche Räder. Zubehör und vor allem die passenden Schuhe für seinen Sport erhält Meister von einem Stuttgarter BMX-Shop. „Das ist echt gut, ich verschleiße beim Fahren nämlich acht bis neun Paar Schuhe pro Jahr“, erklärt er. 

Seine Sponsoren repräsentiert Meister zum Beispiel in Trick-Videos auf Youtube und Instagram und bei verschiedenen Wettbewerben. Um auf diesem Niveau mitzufahren, trainiert der in Vollzeit Berufstätige vier Mal pro Woche, jeweils drei Stunden. Zum Trainieren kommt er regelmäßig aus Nürnberg nach Fürth. „Der Skatepark hier ist wirklich sehr gut. Wirklich besser werden die Fahrer nur, wenn die örtlichen Anlagen ihnen die Möglichkeiten dazu bieten“, weiß der BMX-Fahrer. 

Für seinen ersten Platz bei den „BMX-Profis“ konnte er sich über einen Gutschein im Wert von 120 Euro bei einem lokalen Ausstatter freuen. Preise gab es außerdem für die Sieger in den BMX-Kategorien „Amateur“ und „Kids“. Bei den Scooter-Fahrern wurde nach unter und über 16-Jährigen unterschieden und bei den Skateboardern nach solchen Teilnehmern mit und ohne Sponsor. 

Preisverleihung im Live-Stream

Bei der Preisverleihung auf dem Außengelände des Catch Up in der Kapellenstraße waren allerdings nur etwa ein Drittel der Teilnehmer und ein paar ihrer Freunde anwesend. Bei der Gelegenheit wurden auch die Gewinnervideos noch einmal gezeigt. Der Rest konnte das Geschehen per Live-Stream im Internet verfolgen und bekommt die Gutscheine per Post zugeschickt. Je nach Kategorie sind das immerhin noch zwischen 80 und 60 Euro für einen zweiten und zwischen 50 und 40 Euro für einen dritten Platz.