Trotz DGB-Absage: Zwei Maikundgebungen in Fürth

1.5.2021, 17:53 Uhr
In der Stiftungsstraße lud die Gewerkschaft Verdi zu einer Aktion für den Erhalt des Alten- und Pflegeheims unter kommunalem Einfluss auf. 

© Thomas Scherer In der Stiftungsstraße lud die Gewerkschaft Verdi zu einer Aktion für den Erhalt des Alten- und Pflegeheims unter kommunalem Einfluss auf. 

Auf der Fürther Freiheit gab es auf Einladung der DKP anlässlich des Tags der Arbeit auch einen Redebeitag des Fürther Friedensforums.

Auf der Fürther Freiheit gab es auf Einladung der DKP anlässlich des Tags der Arbeit auch einen Redebeitag des Fürther Friedensforums. © Thomas Scherer

Auf der Freiheit versammelten sich – coronakonform mit Maske und genügend Abstand – nach und nach gut 100 Menschen. In fünf Redebeiträgen, zum Auftakt von Linke-Stadträtin Ruth Brenner als Vertreterin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), wurde mit den herrschenden Verhältnissen in der Bundesrepublik hart ins Gericht gegangen. Löhne und Gehälter seien oft viel zu niedrig, um ein auskömmliches Leben zu ermöglichen. Auch die sozialen Unterschiede seien stärker denn je ausgeprägt.


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Corona habe die Lage weiter verschärft, besonders besorgniserregend seien die Aussichten fürs Alter – denn dann schlage die längere Lebensarbeitszeit und das trotzdem gesenkte Rentenniveau voll durch.

Nach dem Ende der gut einstündigen Demonstration machte sich der Großteil der Besucher auf nach Nürnberg zu einer zentralen Veranstaltung, anderes begaben sich in den Westen von Fürth. Dort hatte Verdi zum Protest gegen eine Übergabe des kommunalen Stiftungsaltenheims an einen Wohlfahrtsverband geladen, wie er momentan auf politischer Ebene diskutiert wird.

Geht es nach dem Willen der Gewerkschaft, sollte stattdessen das Fürther Klinikum als Betreiber zum Zug kommen. Der Vorteil für die Beschäftigten: Man sei weiterhin an den Tarifvertrag gebunden, Lohnverzicht sei nicht zu befürchten.


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Das unterstrich auch Hauptredner Bernhard Bytom, der bei Verdi Mittelfranken für Fürther Einrichtungen zuständig ist. Häufig, so Bytom, lehnten sich Wohlfahrtsverbände zwar an die gültigen Tarifabschlüsse an, machten aber Abstriche bei Wochenendzuschlag oder Urlaubsgeld.

Sollte das örtliche Krankenhaus neuer Betreiber werden, sieht der Grünen-Stadtratschef und Klinikum-Personalratsvertreter Kamran Salimi einen weiteren Vorteil: Denkbar sei dann eine "sektorenübergreifende Zusammenarbeit", sprich: die Errichtung eines bisher in Fürth fehlenden Hospizes auf dem Gelände des Stiftungsheims.

Das wäre "ein klares Alleinstellungsmerkmal", findet Salimi, der hofft, dass der Stadtrat bei seiner Entscheidung diesen Punkt besonders gewichtet.

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