Trotz Insolvenz: Adler will Filialen wieder öffnen

12.1.2021, 13:00 Uhr
Seit 1987 ist die Modekette Adler in Fürth präsent: Die Filiale liegt an der Hans-Vogel-Straße – und damit nah an der A73.

© Foto: Wolfgang Händel Seit 1987 ist die Modekette Adler in Fürth präsent: Die Filiale liegt an der Hans-Vogel-Straße – und damit nah an der A73.

An rund 170 Standorten betreibt die Adler Modemärkte AG Filialen, in der Region ist sie in Fürth und Neumarkt vertreten. Die beiden Geschäfte sollen ebenso wie alle übrigen Filialen nach dem 31. Januar wieder öffnen.


Wegen Corona: Bekannte fränkische Modekette ist pleite


Daran soll der Insolvenzantrag, den die Modekette nun gestellt hat, nach aktuellem Stand nichts ändern. Ziel ist es, das Unternehmen über einen Insolvenzplan zu sanieren. Der Geschäftsbetrieb soll dabei in vollem Umfang fortgeführt werden.

Auch in der Fürther Hans-Vogel-Straße soll es also weitergehen. Das bestätigte eine Firmensprecherin auf FN-Nachfrage. Ihr zufolge sind an dem Standort 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Insgesamt arbeiten in Bayern 769 Frauen und Männer in 21 Adler-Modemärkten und in der Konzernzentrale im unterfränkischen Haibach im Landkreis Aschaffenburg.

Die 3754 Quadratmeter umfassende Filiale in Fürth-Poppenreuth wurde nach Angaben des Unternehmens am 16. März 1987 eröffnet. Der Fokus liegt auf einer Kundschaft über 55 Jahren.

Die Lage der Adler-Filiale ist ein Vorteil

Das Fürther Geschäft ziehe auch Kunden aus dem Großraum Nürnberg an, so die Pressesprecherin. Die Nähe zum Frankenschnellweg sei ein Vorteil.

Die gute Lage lässt Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung optimistisch sein: Dank der Nähe zur Autobahn, hofft er, könnte die Fürther Filiale zu den profitableren gehören, die die Kette womöglich am Ende behalten wird. Von der Insolvenz habe auch er erst jetzt erfahren.

Wie erfolgreich das Geschäft in Fürth tatsächlich läuft und wie es um die Perspektiven für den Standort bestellt ist, dazu gibt das Unternehmen auch auf Nachfrage keine Auskunft. Man bitte um Verständnis, so die Sprecherin, dass zum jetzigen Zeitpunkt zu einzelnen Standorten in Deutschland noch keine Aussagen getroffen werden können.

Veränderungen sind noch nicht absehbar

Erklärtes Ziel der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung sei aber, das Unternehmen "für die Zeit nach Corona zukunftsfähig zu machen". Der Insolvenzplan werde alle gesellschaftsrechtlichen, finanziellen und operativen Maßnahmen bestimmen, die dafür erforderlich sind. "Ob und in welchem Umgang es zu Veränderungen in der Filialstruktur kommt, lässt sich derzeit also noch nicht sagen."

Keine Pause soll es unterdessen für den Online-Shop geben: Auf der Homepage unter www.adlermode.com sowie über die Bestellhotline 0800-0062010 können Kundinnen und Kunden auch weiter während des Lockdowns bei Adler einkaufen, heißt es.

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