Fürbitte
TV-Gottesdienst aus der Michaelskirche: Fürth sendet ein eindrucksvolles Zeichen gegen den Krieg
6.3.2022, 12:06 UhrFernsehkameras zwischen Fürther Kirchenbänken: Der TV-Gottesdienst des ZDF wurde am Sonntagvormittag live aus der Michaelskirche in ganz Deutschland übertragen – und das anders als geplant: Hatte man die Andacht ursprünglich als Auftakt der Fastenzeit konzipiert, so wurde sie angesichts des Kriegs in der Ukraine auch zur Fürbitte für den Frieden.
Die Fürther Pfarrerin Stefanie Schardien und ihre Kollegin Susanne Breit-Keßler aus München prangerten mit deutlichen Worten das „schreiende Unrecht“ an, das beim russischen Einmarsch geschehe und angesichts dessen man sich „nicht heraushalten könne. Vielmehr müsse man die Wochen der Fastenzeit, die traditionell im Zeichen des Verzichts stehen, nutzen, „um so viel wie möglich von unserer Hoffnung auf Frieden zu erzählen“ – sei es in Gesprächen, bei Demonstrationen oder in den sozialen Medien.
Zu Wort kam im Gottesdienst auch eine in Fürth lebende Frau aus der Ukraine, die kurze, aber bewegende Videosequenzen zeigte, die ihr Bekannte aus ihrem Heimatland geschickt haben. Sie zeigen zerbombte Stadtviertel, die Rede ist von Kellern, in denen man seit Tagen Schutz sucht. Ein Zeichen für den Frieden setzten bereits am Samstagabend auch Menschen in Langenzenn.
Für die musikalische Gestaltung sorgten in der Michaelskirche Mitglieder der Fränkischen Kantorei unter Leitung von Ingeborg Schilffarth, am Klavier und an der Orgel Tobias Kraft und am Saxofon Wolfgang Kohlert. Ihre ganz persönlichen Fürbitte konnten Zuschauerinnen und Zuschauer während der Andacht per Mail schicken, 219 gingen während der dreiviertelstündigen Ausstrahlung ein.
Noch bis 18 Uhr am Sonntag ist das unter der Adresse friedensfuerbitte@gep.de möglich. Außerdem gibt es in diesem Zeitraum ein telefonisches Gesprächsangebot der Gemeinde St. Michael unter der Rufnummer 0700-14141010 (6 Cent/Minute aus dem Festnetz, Mobilfunkkosten abweichend).
Weitere drei ZDF-Gottesdienste aus Fürth und mit Stefanie Schardien sind in diesem Jahr geplant: Am 22. Mai geht es um die „Weitergabe des Glaubens“, am 24. Juli steht „Liebe“ im Mittelpunkt und am 20. November dreht sich erneut alles um „Frieden“ - dann hoffentlich wieder in Zeiten ohne Krieg.
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