U-Bahn-Halt Klinikum: Mysteriöse Absperrgitter

15.10.2019, 21:00 Uhr
U-Bahn-Halt Klinikum: Mysteriöse Absperrgitter

© Wolfgang Händel

Ohne gleich wieder ins übliche Bahn-Bashing zu verfallen, lässt sich festhalten: Wenn es um Baumaßnahmen der DB geht, dauert es gern mal ein bisschen länger. Fürthern ist das nicht zuletzt dank des leidigen Prallschutz-Provisoriums in der Unterführung Schwabacher Straße sattsam bekannt, das geschlagene sieben Jahre den Verkehr behinderte. Neulich erst kam das Schienenunternehmen hier endlich zu Potte.

Im Fürther Rathaus, das von verärgerten Bürgern immer wieder für die Hängepartie verantwortlich gemacht worden war, sollen reihenweise die Sektkorken geknallt haben. Auch an anderen Stellen in Stadt und Landkreis hat man erfahren müssen, dass bisweilen Geduld mitbringen muss, wer mit dem Unternehmen DB zu tun hat – und dass es nicht immer nachvollziehbar ist.

Ein schönes Beispiel sind aktuell die Zugänge zur U-Bahn-Station Klinikum. Die Treppe von der Würzburger Straße hinunter zum Eingang fiel einst den Umbauarbeiten für die geplante S-Bahn-Strecke samt neuem Bahnsteig in Unterfarrnbach zum Opfer. Weil sich die aber infolge des Rechtsstreits zwischen der Stadt und der DB immer weiter verzögerten, kam auch keine neue Treppe. Jahrelang mussten U-Bahn-Nutzer den Umweg über eine Rampe nehmen. Halb so wild – man gewöhnte sich daran.

Geländer fehlt

Im März dieses Jahres, neues Leben war inzwischen in die S-Bahn-Diskussion gekommen, rückten dann überraschend doch die Bagger an und schufen – man mochte es kaum glauben – eine blitzsaubere Betontreppe; dazu einen schicken Weg zum Wohnviertel auf der Schwand jenseits des Haltepunkts.

Das Problem: Beides ist, so scheint es, seit Monaten fertig, aber nach wie vor mit Gittern versperrt. Warum? Das fragen sich tagtäglich Passanten und U-Bahn-Kunden. Die Antwort gibt auf FN-Nachfrage das städtische Tiefbauamt, das seinerseits etwas irritiert bei der DB nachgehakt hatte. Demnach fehlen der Treppe noch immer die Handlauf-Geländer – und die sind in Deutschland nun mal zwingend vorgeschrieben, sobald für die Nutzer mindestens drei Stufen zu nehmen sind. Die gesetzliche Unfallversicherung will es so.

Lieferschwierigkeiten beim Geländer gibt es, habe die Bahn die Stadt wissen lassen, aber gleichzeitig Hoffnung gemacht: Ende Oktober soll die Passage am U-Bahn-Halt nun komplettiert werden, vermeldet Hans Pösl, Leiter des kommunalen Tiefbauamts – und ist erleichtert.

Schließlich, findet er, schadet jede neue Hängepartie dem ohnehin reichlich strapazierten Image der Bahn.

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