Überlastung: Ruf nach mehr Fürther Recyclingfläche

8.7.2019, 06:00 Uhr
Überlastung: Ruf nach mehr Fürther Recyclingfläche

© Hans-Joachim Winckler

Die CSU trug den Vorschlag kürzlich bei einer Versammlung vor, diese Woche reklamierten die SPD und die Grünen das Thema für sich – am gleichen Tag und mit ganz ähnlich lautenden Anträgen, die sie den Fürther Nachrichten zuleiteten.

Nur Argwillige unterstellen, das Rangeln um die Spitzenposition beim angesagten Thema Wertstoffe könnte etwas mit der im März 2020 anstehenden Kommunalwahl zu tun haben. Wie dem auch sei: Parteiübergreifend wird es als sinnvoll erachtet, einen dritten Fürther Recyclinghof zu schaffen, und das auf eben jenem Gelände im Westen. Hier sei die Verkehrsanbindung ideal.

Erworben hat die Kommune das stattliche Grundstück eigentlich, um dort Gewerbe anzusiedeln. Dem geballten Begehren aus den drei größeren kommunalpolitischen Lagern wird man sich indes kaum verschließen wollen. Zumal wohl nur ein Teil des rund 120.000 Quadratmeter umfassenden Areals für einen Recyclinghof nötig wäre.

Heillos überlastet

An der Notwendigkeit besteht kaum ein Zweifel, denn insbesondere die vorhandene Anlage unterhalb des Solarbergs bei Atzenhof gilt als heillos überlastet. „Vor allem zu Stoßzeiten bricht hier aufgrund der beengten Platzverhältnisse das Chaos aus“, haben die Grünen beobachtet. Etwas gediegener formulieren die Sozialdemokraten: Angesichts der gewachsenen Einwohnerzahl sei „auch der Bedarf an moderner und sachgerechter Wertstoffentsorgung gestiegen“.

Sowohl Grüne als auch SPD empfehlen Pläne des Landkreises Fürth als vorbildlich, den Recyclinghof in Zirndorf-Leichendorf für 4,5 Millionen Euro zu vergrößern und zu modernisieren. Wie berichtet, bilden sich auch dort wegen des immer höheren Abfallaufkommens an Wochenenden lange Staus. Nach dem Umbau soll das Gelände fast doppelt so groß sein, die Zahl der Mitarbeiter wächst von sechs auf zehn. Und um die Sicherheit zu verbessern, soll künftig auf dem gesamten Leichendorfer Gelände der Lkw- vom Pkw-Verkehr getrennt geführt werden.

Als größten Vorteil des Grundstücks an Rezat- und Mainstraße sehen die Grünen, dass es Fürth bereits gehört. Man müsse sich deshalb „ nicht mit überhöhten Preisvorstellungen herumschlagen“ und könne kostengünstiger agieren. Zudem könne die Stadt flexibel wählen, welche Teile des Areals sich am besten für den Recyclinghof eignen.

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