Termine bis Ende September

Untersuchungen in Fürth: Endspurt für künftige ABC-Schützen

10.8.2021, 13:33 Uhr
Untersuchungen in Fürth: Endspurt für künftige ABC-Schützen

© Foto: Markus Scholz/dpa

Bis vor Kurzem wurden wegen der SEU noch Eltern angeschrieben, um jetzt ihren Termin wahrzunehmen. Sie dürften sich verwundert die Augen gerieben haben, ist es doch nicht mehr lange hin, bis die Schule startet.

In Fürth etwa hatte der Jugendärztliche Dienst, eine kleine Dienststelle, die unabhängig vom Staatlichen Gesundheitsdienst arbeitet, noch bis Mitte Dezember Termine für die SEU durchgeführt. 242 Kinder konnten bis dahin untersucht werden. Dann, zur Hochzeit der Pandemie, wurde die Abteilung ans Gesundheitsamt nach Zirndorf beordert, um dort etwa bei der Kontaktnachverfolgung Infizierter mitzuhelfen.

Seit Anfang Juni gehen die Mitarbeitenden wieder ihrer eigentlichen Tätigkeit nach und nehmen Kinder, die kurz vor der Einschulung stehen, unter die Lupe. Etwa 1000 angehende ABC-Schützen gibt es momentan in Fürth; rund 600 davon sollen insgesamt noch bis Ende September untersucht werden. Das sind vor allem jene Mädchen und Jungen, die den im März bei der Anmeldung an der Grundschule ausgehändigten Anamnesebogen noch nicht zurückgeschickt haben. Normalerweise, so Eveline Kraus-Kinski vom Jugendärztlichen Dienst der Stadt, muss dieser ausgefüllt zur Untersuchung mitgebracht werden. Heuer hatte man sich für den postalischen Weg entschieden.

Eingeladen wurden außerdem jene Jungen und Mädchen, die vom Kindergarten oder der Grundschule geschickt wurden, bei denen "Unsicherheiten bezüglich der Einschulung bestehen" oder die keine Vorsorgeuntersuchung beim Kinderarzt vorweisen konnten. Letzteres betraf rund zehn Prozent der angehenden Schulkinder – etwa fünf Prozent weniger als sonst üblich. Die Befürchtung, nicht so viele Eltern wie gewöhnlich könnten aus Angst vor Ansteckung den Gang zum Arzt aufschieben, bewahrheiteten sich demnach nicht.

Kinder, die in manchen Bereichen noch Förderbedarf haben, konnte so im besten Fall der Arzt herausfiltern, um noch eine Therapie oder Behandlung zu beginnen. Die SEU dürfte, wenige Wochen vor Schulbeginn, dafür zu spät kommen. Kraus-Kinski sieht in diesem Punkt aber kein größeres Problem. Eine SEU sei nicht ausschließlich auf therapeutische Maßnahmen vor der Schule fokussiert. Das sei zwar ein großer Bestandteil der Untersuchung, jedoch nicht der einzige. Der jugendärztliche Dienst habe die Kinderheilkunde sowie die äußeren Einflüsse auf Gesundheit und altersgerechte Entwicklung im Blick und berate auch dahingehend.

Seit März 2020 ausgesetzt

Ähnlich sieht es beim Gesundheitsamt im Landkreis aus. Bereits seit März 2020 waren beim dortigen Gesundheitsamt die SEU ausgesetzt. Nur teilweise fanden sie als reguläre Untersuchung statt, meist verliefen sie in schriftlicher Form. 1229 Eltern von Erstklässlern wurden insgesamt angeschrieben. Einbestellt werden und wurden hier jene Buben und Mädchen, die keine Vorsorgeuntersuchung beim Kinderarzt wahrgenommen haben. Darauf habe man sich verständigt, um die durch die Pandemie stark eingespannten Gesundheitsamt-Mitarbeitenden zu entlasten. So habe man sichergestellt, dass "kein Kind mit Defiziten übersehen wird", heißt es aus dem Landratsamt auf FN-Anfrage.

Bei 30 Mädchen und Jungen stehen aktuell noch Untersuchungen aus; sie haben aber bereits ein Anschreiben mit Termin bekommen. Und eine letzte Mahnung folgt noch. Sollten die Eltern auch auf dieses Schreiben und den fest vergebenen Termin nicht reagieren, wird das Jugendamt eingeschaltet.

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