Veitsbronn: Das alte ist auch das neue Bürgermeister-Trio

17.5.2020, 12:00 Uhr
Veitsbronn: Das alte ist auch das neue Bürgermeister-Trio

© Foto: Marion André

"Die ersten Sitzungen fanden zwar auch in der Vergangenheit hier in der Zenngrundhalle statt, doch eher um dem großen Zuschauerstrom gerecht zu werden und danach im Foyer anzustoßen", erinnerte sich Bürgermeister Marco Kistner angesichts der weitläufig im Raum verteilten Zuhörer.

In diesem Jahr tage man hier aber aus aktuellem Anlass mit den gebotenen Sicherheitsabständen und deshalb auch vor entsprechend wenigen Bürgerinnen und Bürgern.

Mit Traugott Goßler (SPD), Oliver Schandri (WBH), Thomas Schwarz (SPD) und Fred Zeise (CSU) verabschiedete das Gremium vier langjährige Mitglieder. "Ihr habt pflicht- und verantwortungsbewusst an vielen Projekten mitgewirkt, die nicht einfach irgendwo auf dem Papier stehen, sondern das Ortsbild, die Lebensqualität und die Gemeinschaft in Veitsbronn und seinen Ortsteilen auch weiterhin prägen", bedankte sich Marco Kistner und brachte seine Hoffnung auf weitere sachkundige Begleitung zum Ausdruck. Denn: "Ihr gehört nicht zur Kategorie der Pfopferer, die von der Seitenlinie aus schimpfen, sondern wisst um rechtliche Zwänge und den großen Wert von Kompromissen."

Die frei gewordenen Plätze nehmen Herbert Ammon (SPD), Claudia Kloska (CSU), Kai Wiesemann (WBH) und Jonathan Andre (WBH) ein. Vier Bürger, die sich alle schon länger für die Gemeinde engagierten, so Kistner. Auf sie warte "kein reines Zuckerschlecken", denn Kommunalpolitik bedeute oft, spröde Verwaltungsarbeit zu erledigen. Das Fundament müsse passen, darauf erst baue sich die Kür auf. Trotzdem werde es Platz für die Umsetzung von Herzensanliegen der einzelnen Fraktionen geben.

"Die Aufgeschlossenheit der Verwaltung und den Willen, kompromissfähige Vorschläge vorzulegen", sicherte der Bürgermeister in diesem Zusammenhang nicht nur den Neulingen zu – nur solle "Gründlichkeit vor Schnelligkeit" gehen.

Zum zweiten Bürgermeister wurde erneut Jan Ziegler (CSU) gewählt. Die SPD-Fraktion hatte keinen Gegenkandidaten vorgeschlagen. Altbürgermeister Peter Lerch (SPD) stellte den Vorwurf von Wahlabsprachen in den Raum. "Das ist bedauerlich", so Lerch, die Sozialdemokraten würden damit als zweitstärkste Partei ausgeschlossen, man werde aber weiterhin kooperieren.

Mit der Wiederwahl von Wolfgang Menzl (WBH) formierte sich das Bürgermeister-Trio dann wie in der vergangenen Amtsperiode. Nach Aussage Kistners eine gute Voraussetzung für eine weitere produktive Zusammenarbeit, schließlich habe sich während der vergangenen Jahre gegenseitiges Vertrauen aufgebaut.

Im Zusammenhang mit der Besetzung der verschiedenen Ausschüsse beschäftigte sich das neue Gremium mit dem am 26. März per Umlaufbeschluss genehmigten "Ferienausschuss". Wie vom Bayerischen Innenministerium empfohlen, wurde er rückwirkend bestätigt.

Die Frage, ob einem ähnlich verkleinerten Gremium – einem "Ältestenrat" mit Sonderausschuss-Charakter – pandemiebedingt zunächst bis 30. Juni die Aufgaben des Gemeinderates übertragen werden sollten, wurde dagegen vertagt.

Vertreter aller Fraktionen hatten zu bedenken gegeben, die Reduzierung der Mitglieder stelle auch eine Reduzierung des demokratischen Teilnahmerechts dar.

Davon Gebrauch zu machen, sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht notwendig. Mit den nötigen Vorsichtsmaßnahmen könne einer Ansteckungsgefahr ausreichend vorgebeugt werden – und gemeinsam zu tagen, stelle einen ersten Schritt in Richtung Normalität dar.

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