Veitsbronn will blühen

15.1.2019, 16:30 Uhr
Veitsbronn will blühen

© Foto: André

Es ist bereits traurige Tatsache, blühende Wiesen gehören kaum noch zu unserem Landschaftsbild. Die Fakten sind erschreckend: Studien zeigen, dass in den vergangenen Jahren allein bei den Fluginsekten ein Rückgang von über 75 Prozent zu verzeichnen ist. Um hier gegenzusteuern, möchte Veitsbronn die Bürger einladen, mit Blühpflanzen so genannte Insektenbüfetts in ihren Gärten anzulegen.

Denn: Landschaften ohne Blumenwiesen sehen nicht nur öde aus, sondern haben auch katastrophale Folgen für das biologische Gleichgewicht. Fehlende Blüten bedeuten längerfristig immer weniger Nahrung für Insekten, die dann wiederum den Vögeln als Futterquelle verloren gehen.

Deshalb hat Veitsbronns Bürgermeister Marco Kistner jetzt Hunderte von Samentütchen an Vertreter des Bundes Naturschutz, des Landesbunds für Vogelschutz, des Obst-und Gartenbauvereins, des Imkervereins sowie der Siedlergemeinschaft ausgeteilt. "Es braucht mehr dauerhafte Blühflächen in der gesamten Gemeinde", erläuterte er die Aktion, "der Blühacker zwischen Bernbach und Kreppendorf war im letzten Sommer ein gut besuchter Schlemmerplatz für viele Insektenarten. Aber ein Acker allein ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein." Auf dem Gelände von Rainer Ultsch waren von der Gemeinde im vergangenen Jahr 2000 Quadratmeter Blumenwiese geschaffen worden. Durch das in Zusammenarbeit mit dem Umweltbeauftragten Wolf-Dieter Hauck durchgeführte und auf drei Jahre angelegte Projekt soll ermittelt werden, wie gut sich die Blütenpflanzen in den kommenden Jahren selbst aussäen. Ganz nebenbei macht es aber sicher vielen Spaziergängern auch Lust auf ein Stück ungezähmte Natur im eigenen Garten, in dem sich bald Schmetterlinge und allerlei Arten von Bienen einfinden werden.

Wer sich vorstellen kann, ein Insektenbüfett anzulegen, bekommt die dafür nötigen Informationen beim Bund Naturschutz, denn "es ist sinnvoll, zu wissen, welcher Samen welchen Boden braucht und welche Samen hier bei uns überhaupt sinnvoll sind", so die Kreisgruppenvorsitzende Sabine Lindner, "unsere Spezialisten stehen da gern mit Rat und Tat zur Seite".

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