Viel Arbeit für die Feuerwehr: Das Unwetter beutelte Roßtal

12.8.2020, 15:00 Uhr

Umgestürzte Bäume und überflutete Keller beschäftigten die Helfer der Roßtaler Feuerwehr und einige Ortsteilwehren am häufigsten. So blockierte eine mächtige Eiche die Weinstraße in Clarsbach. Bei der Beseitigung bekam die Feuerwehr Unterstützung von Mitarbeitern des Roßtaler Bauhofs, die mit einem Frontlader und einem Lkw anrückten und halfen die Stücke des zersägten Baumes beiseite zu räumen.

„Von einer aufwendigen Aktion“, sprach Stegmann. Anpacken hieß es auch im Zuckermandelweg, hier lagen gleich mehrere Bäume quer. Bei einem Bauernhof im selben Ortsteil retteten die Einsatzkräfte dann gleich noch eine Kuh: Das Tier stand mit seinem Kalb auf einem abgetrennten Außenbereich, der mit Wasser von einem nahe gelegenen Acker geflutet wurde.


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„Die Kuh hatte den Kopf nur noch rund zehn Zentimeter über dem Wasser“, berichtete Stegmann. Mit ihren Saugpumpen hätten die Feuerwehr-Kameraden dann die Situation aber schnell unter Kontrolle bekommen. Bei dem landwirtschaftlichen Betrieb knickte der Sturm Äste von Bäumen ab und fegte außerdem Dachziegel von den Gebäuden.

Landwirt Helmut Sippel blieb dennoch gelassen. Wegen seiner Kuh hätte er nicht extra die Feuerwehr gerufen, sagte er auf Anfrage der Redaktion. Zwar sei auf dem Areal mehr Wasser zu- als abgelaufen, die Situation bewertete er aber als nicht so dramatisch, Gleiches gilt mit Blick auf seine Gebäude: „Die Dachziegel lege ich wieder drauf“, meinte er. Den entstandenen Schaden schätzt Sippel auf rund 2000 Euro.



Als Retter mussten sich die Roßtaler Feuerwehrler mit Unterstützung aus Großhabersdorf und Oberasbach auch am Gleis betätigen. Ein Zug der S-Bahn war um 18 Uhr kurz vor dem Haltepunkt Raitersaich, vermutlich wegen elektrischer Probleme, stehen geblieben. Beim Ausstieg mussten die Fahrgäste einen Höhenunterschied von etwa einem Meter überwinden.

Rettungsplattform für die Zuginsassen

Die Großhabersdorfer Brandschützer, die in ihrer Gemeinde ebenfalls mit umgestürzten Bäumen zu kämpfen hatten, rückten deshalb mit einer Rettungsplattform – einer Art Gerüst – an, damit die geschätzt rund 50 Zuginsassen sicher ins Freie gelangen konnten. Nach eineinhalb Stunden war die Aktion beendet.

In Roßtal gestaltete sich die Situation für Autofahrer auf der Pelzleinstraße und dem anschließende Kreisverkehr problematisch. Nachdem laut Stegmann in einer Stunde rund 38 Liter Wasser auf den Quadratmeter fielen, war die Fahrbahn bis zu einer Höhe von rund 20 bis 30 Zentimeter überflutet. Außerdem hob es einige Kanaldeckel ab.