Sorge um Ludwig Erhards Erbe

Wahlkampf in Fürth: Dobrindt warnt vor Linksruck

26.8.2021, 19:00 Uhr
CSU-Spitzenkandidat Alexander Dobrindt (re.) und Direktkandidat Tobias Winkler sehen in Ludwig Erhard den Gewährsmann für ihre wirtschaftspolitische Position.

© Tim Händel CSU-Spitzenkandidat Alexander Dobrindt (re.) und Direktkandidat Tobias Winkler sehen in Ludwig Erhard den Gewährsmann für ihre wirtschaftspolitische Position.

Der bayerische Spitzenkandidat, der zu einem „Wirtschaftsgespräch“ mit Parteifreund Tobias Winkler und hiesigen Unternehmern nach Fürth gekommen ist, vergleicht die anstehende „Richtungsentscheidung“ gar mit jener von einst, als Ludwig Erhard für die soziale Marktwirtschaft kämpfte. Aus seiner Sicht ist Erhards Erbe nur bei einer „bürgerlich geführten Regierung“ gut aufgehoben – entsprechend warnt der CSU-Landesgruppenchef im Bundestag vor einem möglichen „Linksruck“.

Bei diesem Kampf ums große Ganze war an sich als Mitstreiter im Wahlkreis 243, der Stadt und Landkreis Fürth wie auch den Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim umfasst, der langjährige CSU-Bundestagsabgeordnete Christian Schmidt als Direktkandidat vorgesehen.

Doch Schmidt hatte im Juni überraschend seinen Rückzug bekanntgegeben – er übernahm ab 1. August den Posten des Hohen Repräsentanten der Internationalen Gemeinschaft für Bosnien-Herzegowina. „Eine herausragende Aufgabe“, wie Dobrindt beim Pressegespräch im LEZ sagt. Er bedauert Schmidts Ausscheiden aus dem Bundestag – was allein deswegen auf der Hand liegt, weil mit dem 64-Jährigen der Wahlkreis 243 bislang eine sichere Bank für die CSU war.


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Zugleich hofft Dobrindt, dass nun der Roßtaler Tobias Winkler (43) in die Fußstapfen von Schmidt tritt und eine „Stütze“ der CSU-Landesgruppe im Bundestag werden wird. Winkler war Büroleiter des Europaabgeordneten Ingo Friedrich und leitet seit 2015 das überparteiliche Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in München. Nach dem Rückzug von Schmidt wurde er Ende Juni mit knapp 93 Prozent der Stimmen als Direktkandidat nominiert.

Seither heißt es: Wahlkampf machen. „Ich musste von Null auf Hundert starten. Aber die Unterstützung durch die Partei ist groß.“ Weil Corona Auftritte bei Kirchweihen oder Sommerfesten unmöglich macht, fokussiert sich Winkler auf soziale Medien. 20 Prozent seines Budgets gehen in Postings und Werbung auf Facebook & Co.

Winkler beim "Stadtspaziergang" kennenlernen

Wer ihn kennenlernen möchte, kann dies an diesem Samstag. Da wird Winkler den CSU-Infostand an der Neuen Mitte besuchen und ab 14 Uhr auf „Stadtspaziergang“ gehen (Anmeldung: mail@csu-fuerth.de).


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Wofür Winkler inhaltlich steht? Im Gespräch mit den FN betont er die Notwendigkeit von Bürokratieabbau, Subsidiarität (Angelegenheiten, die national geregelt werden können, möglichst auch national regeln) und Auseinandersetzung mit „internationalen Fragen“, weil diese großen Einfluss auf das Leben hierzulande hätten. So gehe es beispielsweise um Wertefragen, gerade auch gegenüber China, um die Freiheit der Menschen in digitalen Zeiten. Und natürlich geht es um die „Richtungsentscheidung“, die Unternehmer vor linken Ideen (Stichwörter: Vermögens-, Erbschaftssteuer) bewahren, die Wirtschaft stärker fördern und Arbeitsplätze sichern soll.

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