Was man schon immer über Trinkwasser wissen wollte

23.3.2010, 00:00 Uhr
Was man schon immer über Trinkwasser wissen wollte

© Winckler

Die Kleeblattstadt verfügt seit dem Jahr 1887 über eine zentrale Wasserversorgung. Heute stammt unser Trinkwasser aus drei unterschiedlichen Gebieten. Gut die Hälfte wird aus zehn Meter Tiefe im Rednitztal ans Tageslicht gefördert. Zwischen Bibert und Siebenbogenbrücke verteilen sich 70 Brunnen entlang der Rednitz. Pumpen befördern das Nass in die Aufbereitungsanlage in Dambach. Zwei weitere infra-Tiefbrunnen befinden sich in Mannhof. Die andere Hälfte des Fürther Wassers kommt aus 20 Brunnen des Wassergewinnungsgebiets Allersberg im Landkreis Roth. Von dort fließt es über eine 33 Kilometer lange Fernleitung ins Versorgungsgebiet der infra.

Um Trinkwasserqualität zu erreichen, muss das Wasser »aufbereitet» werden. In Fürth geschieht das im Wasserwerk Dambach. Zunächst wird Luftsauerstoff hinzugegeben und zur Geruchs- und Geschmacksverbesserung Ozon. Wasser ohne Sauerstoff würde nach Angaben der infra nämlich ziemlich »muffig» schmecken. Weiter geht es durch einen Filter aus Quarzkies und Kohle, wo das Ozon wieder entfernt wird. Trübstoffe wie Eisen und Mangan werden ebenfalls herausgefiltert.

Um das Wasser zum Endverbraucher zu befördern, nutzt die infra ein 500 Kilometer langes Leitungsnetz. Im Jahr 2009 verbrauchten die Fürther rund 6,8 Millionen Kubikmeter Wasser. Wie viel davon auf private Haushalte und wie viel auf Gewerbe-Betriebe entfallen, war von der infra nicht zu erfahren. Dafür aber dies: Die drei größten Verbraucher im Stadtgebiet sind für vier Prozent des Gesamtverbrauchs verantwortlich. Namen wurden freilich nicht genannt, nur dass das Klinikum Fürth ebenfalls jede Menge Wasser benötigt.

Pro Tag, heißt es, verbraucht ein Fürther im Durchschnitt 120 bis 130 Liter Trinkwasser. Laut Statistiken entfallen davon 35 Prozent auf Körperpflege wie Duschen und Baden. Für weitere 31 Prozent ist die Toilettenspülung verantwortlich. Weitere Posten sind unter anderem: Wäsche waschen (15 Prozent), Kochen und Trinken (drei Prozent) und der Garten (zwei Prozent).

Der Wasserverbrauch lässt sich mit mehr oder weniger Aufwand schnell reduzieren. Ein WC-Spülstopp wirkt Wunder und beim Duschen kann man mit speziellen Duschköpfen, die das Wasser mit Luftblasen versetzen, ebenfalls jede Menge sparen. Hausbesitzer können zudem eine Regenzisterne anlegen, um das Regenwasser beispielsweise für die Toilettenspülung zu benutzen.

Und am Ende? Fließt das gebrauchte Wasser in die Kanalisation und von dort zur Fürther Kläranlage. Aber das ist eine andere Geschichte . . . JOHANNES ALLES