Wasser marsch: Die Oberasbacher sind durstig

2.1.2021, 21:00 Uhr
Der Bedarf wächst: Ab dem kommenden Jahr nimmt die Stadt Oberasbach der Dillenberggruppe deshalb 50 000 Kubikmeter mehr Wasser ab.

© Jens Büttner Der Bedarf wächst: Ab dem kommenden Jahr nimmt die Stadt Oberasbach der Dillenberggruppe deshalb 50 000 Kubikmeter mehr Wasser ab.

Die Tendenz ist beim Blick auf die Statistik eindeutig: Seit 2017 die Höchstmenge auf 750 000 Kubikmeter angepasst wurde, rissen die Bürger diese Grenze in den zurückliegenden drei Jahren regelmäßig. Natürlich saß deswegen niemand auf dem Trockenen. Die Stadt orderte das kühle Nasse nach.

Allerdings nimmt der Zweckverband für dieses sogenannte „Spitzenwasser“ einen Aufschlag. Außerdem: Eine Verpflichtung für diese Lieferungen gibt es nicht. Im schlimmsten Fall könnte es also durchaus sein, dass die Kommune den Bürgern verbietet, ihre Gärten zu wässern oder Swimmingpools zu befüllen.

Beides hat die Kämmerei als Haupttreiber beim Wasserverbrauch ausgemacht. Wer sich in Oberasbach ein Einfamilienhaus leiste, dem komme es auf ein paar Kubikmeter Wasser auch nicht an, sagte dazu Bernd Fürchtenicht von der Verwaltung.

Anstieg im Lockdown

Christian Jäger (SPD) plädierte mit Blick auf das Thema „Homeoffice, das uns bleiben wird“, dafür, die Abnahmemenge zu erhöhen. In der Tat zeigen die Statistiken, dass mit dem Lockdown in diesem Jahr im April (80 105 Kubikmeter) und Mai (89 981) Werte erreicht wurden, wie in den vergangenen beiden Jahren zum Teil nicht einmal in den Spitzenmonaten Juli und August.


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Dabei schlug auch durch, dass die Menschen heuer im Frühjahr und Sommer pandemiebedingt nicht reisen konnten und daheim blieben. Deshalb wird Oberasbach beim Wasserverbrauch in diesem Jahr erstmals wohl auch die Grenze von einer Million Kubikmetern überschreiten.

Aus den Reihen der Grünen kam von Andreas Fleischmann die Anregung, Anreize für einen sparsameren Umgang mit Wasser zu schaffen. Norbert Schikora hatte dabei eine „gestaffelte Gebühr“ im Blick, für die die Verwaltung einen Vorschlag ausarbeiten könnte.

Bernd Fürchtenicht wies dabei aber auf einen gewissen „Zwiespalt“ hin. Denn auch wenn die Bürger jedes Jahr mehr Wasser verbrauchten, lande es – weil es etwa für den Garten genutzt werde – nicht unbedingt im Abwasserkanal. Die Folge: Die Rohre müssen gespült werden – und zwar mit Trinkwasser. Dafür fielen „erhebliche Kosten“ an.


Trinkwassersäulen für die Fürther City


Eigene Brunnen besitzt die Stadt nicht. Von der Dillenberggruppe bezieht sie rund 80 Prozent ihres Trinkwassers, die restlichen 20 Prozent kommen von der Fürther Infra. Man könne hier, so Fürchtenicht, auch „nicht einfach umstöpseln“. Der Beschluss, die Jahreshöchstmenge entsprechend anzupassen, wurde schließlich gegen eine Stimme angenommen.

Was die Betreuung der Wasserversorgung angeht, setzt die Stadt die seit zwölf Monaten bestehende Kooperation mit den Stadtwerken Zirndorf fort. Der Vertrag wurde nun um weitere drei Jahre verlängert.
Die Bündelung der Ressourcen und die Nutzung der Synergieeffekte sind die Pluspunkte dieser interkommunalen Zusammenarbeit. Mit den Stadtwerken Zirndorf stehe Oberasbach „ein kompetenter Partner zur Seite“, sagte Bürgermeisterin Birgit Huber (CSU).


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Unter anderem obliegt den Stadtwerken die Wartung und Überwachung der Anlagen sowie die Auswertung und Dokumentation der Betriebsdaten. Sie sind Ansprechpartner, wenn es um den Austausch der Zähler geht. Außerdem erstellen und erneuern sie Hausanschlüsse. Wasserrohrbrüche oder sonstige Störungen können über die Notfallnummer (09 11) 60 90 41 gemeldet werden. Die Störungsstelle ist an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden besetzt.

Wenn es um die Beantragung von Hausanschlüssen oder vorübergehende Entnahmen geht, zum Beispiel für Bauwasser, wenden sich die Bürgerinnen und Bürger weiter an die Stadt Oberasbach. Sie ist auch Ansprechpartnerin für Fragen rund um Gebühren.