Wegen Corona: Landkreis Fürth stellt 15 zusätzliche Busse zum Schulstart

6.9.2020, 21:00 Uhr
Wegen Corona: Landkreis Fürth stellt 15 zusätzliche Busse zum Schulstart

© Foto: Thomas Scherer

Seit Donnerstag liegen dem Landratsamt die Richtlinien für den Einsatz von zusätzlichen Schulbussen auf Kosten des Freistaates vor. Sie decken sich laut Kreisbehörde weitestgehend mit dem im Zirndorfer Amt kurzfristig entwickelten Konzept zum Infektionsschutz und werden nun "mit Hochdruck mit allen Beteiligten umgesetzt, um einen reibungslosen Ablauf zum Schulbeginn am Dienstag zu gewährleisten", teilte das Landratsamt gestern mit.

Vorerst geplant ist demnach, 15 Busse mehr im Schulbus- und im öffentlichen Linienbusverkehr einzusetzen, um die Schülerströme in den Stoßzeiten zu entzerren. Allerdings bittet Christine Lenzner vom Landratsamt wegen des extrem kurzen Vorlaufs um Verständnis, "dass wir zum momentanen Zeitpunkt noch keine weiteren Informationen geben können." Es darf also gerätselt werden, auf welchen Strecken Verstärkerbusse zum Einsatz kommen.

Keine übervollen Busse

Auch auf die Anfrage der Grünen- Kreistagsfraktion, die solche Verstärkerbusse gefordert hatte, hat Landrat Matthias Dießl zwischenzeitlich reagiert. Deren Beobachtung, viele Schulbuslinien seien bereits vor Corona übervoll gewesen, tritt Dießl allerdings entgegen.

Die Schulbusse, die für die Dillenberg-Schule Cadolzburg sowie Gymnasium und Realschule in Langenzenn im Einsatz sind, hätten unter normalen Umständen eine Auslastung von etwa 80 bis maximal 90 Prozent. Der Eindruck, dass die Busse zu voll seien, sei ein subjektiver, den er darauf zurückführt, dass die Schüler mit Rucksack oder Büchertasche bepackt seien.

Auch in den öffentlichen Buslinien, die das Gros der Schüler im Landkreis nutzt, gebe es " in der Regel keine Überfüllung", meint der Landrat. Zu den Hauptunterrichtszeiten würden auf stark frequentierten Linien bereits Verstärkerbusse eingesetzt. Grünen-Kreisrätin Cornelia Thomas nennt ein Beispiel: Bei der Linie 150 sind das zwei Busse zu den Stoßzeiten, die in den Ferien aus dem Fahrplan genommen werden. Doch deren Auslastung könne vorab nicht kalkuliert werden, da im öffentlichen Bus eben nicht nur Schüler mitfahren, meint Dießl.

Schutzmaske in allen Bussen

Allerdings sei bei einer Auslastung der Busse auch zu 80 Prozent kein Mindestabstand einzuhalten, räumt Dießl ein. Weshalb das Kultusministerium nochmals bekräftigt habe, dass im gesamten ÖPNV und auch in den ausgewiesenen Schulbussen Mund-Nasen-Bedeckungen zu tragen sind. Dann könne vom Mindestabstand abgesehen werden.

Generell versicherte Dießl, dass sich der Landkreis eng mit allen Beteiligten abstimme, "um für die Schüler auch in dieser schwierigen Zeit weiter gute Beförderungsbedingungen zu erzielen". Sollte sich zeigen, dass Kapazitäten überlastet sind, werde unmittelbar Abhilfe geschaffen.

Die Grünen gehen derweil davon aus, dass Eltern aus Sorge vor einer möglichen Infektion ihre Kinder zunächst verstärkt selbst in die Schule fahren und damit ein "größeres Verkehrschaos" produzieren. "Wir werden das in den nächsten Wochen genau beobachten und bei Bedarf nachhaken", kündigt Kreisrätin Thomas an.

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