Weibliches Engagement für eine bessere Welt

23.4.2008, 00:00 Uhr
Weibliches Engagement für eine bessere Welt

© Thomas Scherer

Im Mittelpunkt stehen 20 sozialkritische Schriftstellerinnen aus Ländern des Südens, die mit dem seit 1988 verliehenen «LiBeraturpreis» ausgezeichnet worden sind. Zur Wiedereröffnung nach der Winterpause spielte Sarangel Tserevsamba stimmungsvoll auf einem asiatischen Hackbrett. Im ehemaligen Quartier des Rundfunkmuseums führen Infotafeln Situationen von Frauen in verschiedenen Ländern vor Augen. Kleine Kunstwerke lockern die Informationsflut auf.

«Das Fürther Frauenmuseum möchte von der Metropolregion aus weltweite Brücken schlagen und zu einem europäischen Modellprojekt werden», erklärt Ausstellungsmacherin Bertrun Jeitner-Hartmann, zugleich Sprecherin des Museumsvereins «Frauen in der Einen Welt». Das Fürther Frauenmuseum ist landesweit das erste seiner Art. In Deutschland gibt es sechs.

Der Konzeption liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass Frauenbewegungen voneinander lernen können. Frauennetzwerke liefern die nötigen Freiräume. Mit Fragen der Globalisierung, Migration und Gerechtigkeit beschäftigen sich prominente Gäste in zahlreichen Begleitveranstaltungen zur aktuellen Ausstellung. Am kommenden Sonntag stellt Annita Reim um 17 Uhr die LiBeraturpreisträgerin Patricia Grace aus Neuseeland vor. Die Afrikanologin Elfi Albert beschäftigt sich am 11. Mai mit Problemen der Entwicklungshilfe. Dazu spielt Amuse Gueules afrikanische Musik.

Sexualdiskurse in 100 Jahren Frauenbewegung thematisiert eine Woche später die Frankfurter Soziologin Ulla Wischermann. Mit Frauen in Algerien beschäftigt sich der Verein zur Förderung des interkulturellen Zusammenlebens in Fürth am 1. Juni. Die senegalesische LiBeraturpreisträgerin Fatou Diome ist am 8. Juni zu Gast im Marstall. Jeden Sonntag werden um 15 Uhr Führungen angeboten. VOLKER DITTMAR