Wenn sich das Familienglück auf sieben Kinder verteilt

6.3.2014, 06:00 Uhr
Wenn sich das Familienglück auf sieben Kinder verteilt

© Seilkopf

Für die Familie ist es eine ungewohnte Sache, so im Rampenlicht zu stehen. Doch Manela (42) und Andreas Pfeifer (46) wollen zeigen, dass ihr Leben auch mit sieben Kindern zwischen 20 Jahren und vier Monaten gut funktioniert. „Wir genießen es, so wie es ist“, sagt die aus Niedersachsen stammende Mutter, die gerade ihre Prüfungen nach dem fünften Semester abgeschlossen hat und in einem Jahr ihr Studium Soziale Arbeit (ehemals Sozialpädagogik) an der Evangelischen Hochschule in Nürnberg beendet haben will.

Um die kleine Lia, das jüngste der Kinder, kümmert sich ihr Mann. Der Pastor der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, der in Nürnberg, Fürth und zuletzt in Stein tätig war, ist seit Lias Geburt im Oktober in Elternzeit. „Es ist schon ein bisschen mehr Trubel und eine Herausforderung, alles unter einen Hut zu bekommen“, räumt er ein.

So wie die Kinder einen Plan für die Schule, hat er ihn für die Woche. Es sind „die vielen Kleinigkeiten“, wie er sagt, wie die Termine bei Ärzten, Wäsche, Kochen, Haushalt, Veranstaltungen in Vereinen, in Schule und Kindereinrichtungen. „Wenn Elternabende sind, dann sind das für uns immer gleich mehrere“, so der Familienvater.

Aus einem Einkommen, aus Bafög, Eltern- und Kindergeld die Friseurbesuche und monatlich für fünf Lernende die Musikschulgebühr zu bezahlen, das sind Beträge, die sich im Haushaltsbudget spürbar niederschlagen. Es hilft natürlich, dass Sachen von mehreren Kindern getragen werden können. Beim Einkauf wird nach Angeboten geschaut. „Ein Einkauf ist fast täglich nötig und viele Wege erledige ich auch einfach mit dem Fahrrad“, so der aus Schwäbisch-Hall stammende Familienvater.

An den vielen Rädern unterm Vordach ist auch das Reihenhaus zu erkennen, in dem die Pfeifers wohnen. „Es ist hier eine gute Nachbarschaft“, sagen sie. „Freunde kommen gern, weil wir hier in einer so coolen Gegend wohnen“, erzählt Joshua. Hinterm Haus beginnt der Wald und zum Birkenweg gehört auch ein Spielplatz.

Ein gutes Miteinander ist auch für die Kinder normal, sie erziehen sich ein Stück weit gegenseitig. Ihre Hausaufgaben erledigen sie möglichst allein: „Wenn ich etwas nicht weiß, frage ich erst Papa, dann meine Schwester“, so Joshua, der das Gymnasium besucht. „Je mehr Kinder es sind, desto selbstständiger sind sie“, sagt Manela Pfeifer. Joshua etwa fährt inzwischen allein zum Schwimmen ins „Palm Beach“ und zum Badminton.

„Wir haben nicht von Anfang an gesagt, dass wir sieben Kinder wollen“, erzählt Andreas Pfeifer. Das erste sollte nur kein Einzelkind werden. Immerhin haben seine Schwestern vier, beziehungsweise fünf Kinder, Oma Pfeifer insgesamt 16 Enkelkinder und einen Urenkel. Er selbst habe während seines zweijährigen Zusatzstudiums zum Masterabschluss in Amerika bei Bekannten gelebt, und dort erlebt, dass es auch mit mehreren Kindern gut zu schaffen ist. „Die meisten finden so viele Geschwister cool, weil es nicht so normal ist“, erzählt die 18-jährige Rebecca.

Ihre 20-jährige Schwester Sally studiert Wirtschaftsinformatik in Karlsruhe und mag das Gemeinsame ihrer großen Familie sehr. „Es ist schön zu Hause, da ist immer etwas los“, sagt sie, bevor sie wieder zum Studium aufbricht. Ihr Zimmer bewohnt inzwischen ihr Bruder.

„Man muss einfach eine gewisse Gelassenheit haben und persönlich auch zurückstecken können“, versucht Manela Pfeifer in Worte zu fassen, was in der Familie gelebt wird. „Und man muss damit leben können, dass sich viel nach dem Rhythmus und den Bedürfnissen der Kinder richten muss“, ergänzt ihr Partner. Natürlich fänden es beide schön, mal wieder ins Kino zu gehen, im Urlaub in Ruhe zu zweit etwas zu unternehmen. „Doch wir haben das Glück schön verteilt und genießen es“, so der Papa. Sicher sind sich die Pfeifers, dass ihre Familienplanung nun abgeschlossen ist: „Sieben ist eine gute Zahl.“

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